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Markus Stephan, Katja Lund - Wattenmeerblut

 

Die Autoren

 

Markus Stephan, geboren 1970 in Wanne-Eickel, stieg 1996 bei der Polizei NRW ein und arbeitete in Gelsenkirchen, Düsseldorf und Krefeld. 2017 kehrte er seiner Heimat den Rücken und wechselte zur Polizei des Landes Schleswig-Holstein. Seitdem arbeitet er auf einer der wenigen Ein-Mann-Polizeistationen auf der Wattenmeerinsel Pellworm. Dort lebt er auch mit seiner Frau.

 

Katja Lund, eigentlich Kathrin Lange, traf Markus Stephan bei ihrem Urlaub auf Pellworm und schreibt seit dem zusammen mit Stephan Krimis, die allesamt auf der Insel Pellworm spielen. Bisher veröffentlichte sie auch bereits einige Thriller. Privat lebt sie in Niedersachsen.

 

 

Inhalt

 

Nach den letzten Mordermittlung möchte Jan Benden eigentlich wieder die Ruhe der idyllischen Nordseeinsel Pellworm genießen. Doch dann stolpert sein Freund Tamme Hansen über die Leiche der alten Meike Lorenzen - aufgespießt auf einer Ackerschleppgabel in ihrem Schuppen. Kurz bevor sie stirbt drückt sie ihm jedoch noch einen Schlüssel in die Hand. Der Schlüssel passt in eine alte Truhe, in dem Benden ein Wrackteil eines Flugzeuges aus dem 2. Weltkrieg entdeckt.

 

Kurz darauf werden bei Bauarbeiten auf der Insel eine weitere Leiche gefunden - scheinbar ein britischer Jagdflieger. Jan Benden vermutet, dass beide Leichenfunde miteinander in Verbindung stehen und beginnt bereits zu ermitteln, wäre da nicht die Sonderkommission die vom Festland geschickt wurde und Benden plötzlich zum Dorfpolizisten degradiert. 

Davon lässt er sich jedoch nicht abhalten, eigene Ermittlungen zu starten und bekommt mit seiner Frau Laura und seinen Möchtegern-Ermittler Tamme tatkräftige Unterstützung. Allerdings scheint auf der Insel plötzlich eine Mauer des Schweigens zu herrschen, was die Ermittlungen ziemlich erschwert. 

 

 

Fazit

 

"Wattenmeerblut" ist bereits der vierte Krimi des Autorenduos Markus Stephan und Katja Lund. Wie bereits die beiden vorherigen Romane spielt auch dieser wieder vollumfänglich auf der kleinen Wattenmeerinsel Pellworm.

 

Eigentlich ist auf der Insel nicht viel los, es gibt nur wenige Restaurants, einen großen Supermarkt, einen Bäcker und wenige Geschäfte, die Straßenbeleuchtung geht abends aus und es herrscht stockfinstere Nacht auf der Insel. Und die Kriminalität? Gibt es eigentlich keine, die Türen und Fahrzeuge werden nicht verschlossen und auch Fahrräder benötigen nicht wirklich ein Schloss. Vielleicht gerade deshalb passieren zumindest in den Krimis von Markus Stephan und Katja Lund der ein oder andere Mord auf der Insel.

 

Zusammen mit der fiktiven Mordgeschichte verarbeiten die beiden aber auch immer wieder lokale Legende mit geschichtlichem Hintergrund in die Geschichten mit ein, diesmal die des abgeschossenen englischen Piloten aus dem 2. Weltkrieg, der einst durch eine Pfeife im Watt auf sich aufmerksam machen konnte, und letztlich gerettet wurde.

 

Doch zurück zur eigentlichen Story. Alle Charaktere der vorherigen Bände sind auch diesmal mit dabei, allen voran der Möchtegern Ermittler Tamme Hansen, der bereits den ein oder anderen Mordfall zusammen mit Jan Benden lösen konnte. Wenngleich viele Protagonisten selbstverständlich fiktiv sind, so finden sich aber auch diesmal viele Personen des wahren Insellebens Pellworms in der Geschichte wieder - allen voran der Besitzer der Schwarzen 8.  Die Story ist wieder gut gestrickt,  durchdacht und bleibt bis zum Ende spannend. Und da auch viele Schauplätze und Straßennamen authentisch sind, lohnt es sich spätestens jetzt bei dem vierten Band, das Buch in den Koffer zu packen und sich auf die schöne Insel Pellworm zu begeben - und wer weiß, vielleicht sind Sie dann mitten in den Ermittlungen von Tamme Hansen. 

 

"Wattenmeerblut" ist eine Hommage an die kleine Insel im Wattenmeer, die sich zumindest bisher noch idyllisch und touristisch überschaubar gibt und die Bücher von Markus Stephan und Katja Lund schon bereits jetzt nicht mehr von der Insel wegzudenken sind. Von mir gibt es auch für den mittlerweile vierten Band um Jan Benden wieder eine absolute Leseempfehlung!