Der Autor
Jonas Jonasson, geboren 1961 in Växjö, Schweden, arbeitete nach seinem Studium in Göteburg als Journalist für verschiedene Zeitungen und als Medienberater. Er ist aktuell Schriftsteller und Journalist und nach einem kurzem Zwischenstopp nach Ponte Tresa im Tessin, lebt er seit 2011 auch wieder mit seinem Sohn in Schweden. Durch seinen Roman "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" der 2009 in Schweden erschien, wurde er zum Bestsellerautor und stieg 2012 in Deutschland an die Spitze der Spiegel-Bestsellerliste.
Inhalt
Die Marke "Traumbett" - Made in Germany, ist jedem auf der Welt ein Begriff. Rund um den Globus schläft (fast) jeder auf den Matratzen aus Hamburg. Und so kommt es, dass Firmenbesitzer Konrad Kaltenbacher jr. auch auf dem Skandinavischen Markt expandieren möchte, denn die Schweden schlafen bekanntlich meist nur Matratzen ihres eigenen großen Möbelgiganten. Der Firmenbesitzer liebäugelt selbstverständlich mit Stockholm, schließlich gibt es woanders nicht genügend Arbeitskräfte und Fabrikflächen. Doch wäre da nicht der kleine Ort Halstaholm, samt ihrer Bürgermeisterin Julia, die nach der Schließung der großen Reifenfabrik, nicht nur tagtäglich den Verlust von Einwohnern hinnehmen muss, sondern auch die Tristes der schwedischen Provinz.
Doch 800 neue Arbeitsplätze in ihrer Stadt, damit käme sie groß raus! Also startet Julia eine große Charmeoffensive und versucht telefonisch Hr. Kaltenbacher jr. von ihrer Stadt zu überzeugen. Jedoch gar nicht so einfach, denn als sie ihn endlich erreicht, stellt sie fest, dass vieles was gefordert wird, noch gar nicht existiert - eine Lösung und eine Taskforce muss her. Und innerhalb von wenigen Tagen verwandelt sich die Stadt von einer schwedischen Provinzeinöde in so etwas wie eine Vorzeigestadt für den hohen deutschen Besuch - samt Angela-Merkel-Kreisverkehr und einer deutschen Schule, die am gestrigen Tag noch nicht einmal geplant war.
Die Hartnäckigkeit der Bürgermeisterin zahlt sich aus, würde nicht Stockholm einen großen Strich durch ihre Rechnung machen und ihr auf der Zielgeraden das Leben schwer machen...
Fazit
"Wie die Schweden das Träumen erfanden" ist ein lesenswerter Roman von Jonas Jonasson, wenngleich es sich diesmal um keinen so umfangreicher Roman handelt wie die vorherigen Bücher und daher hat man sicherlich die rund 160 Seiten schnell durchgelesen. Die Geschichte beginnt ohne große Umschweife und schnell kommt man auf den Geschmack von Jonas Jonassons schwarzen Humor. Er parodiert nicht nur die schwedische Politik, überspitzt seine Charaktere wo es nur geht, sondern schafft auch eine Verbindung zwischen Deutschland und Schweden, ohne jegliche Vorurteile auszusparen.
Der Leser findet sich schnell in einer harmonisch zusammenhängenden und gut gestrickten Geschichte wieder, die in dem Kampf zwischen zwei Städten um die Gunst des deutschen Bettenherstellers gipfelt. Humorvolle Charaktere deren Auswahl und Interaktion untereinander unterschiedlicher nicht sein könnte, und doch harmoniert genau diese Mischung hervorragend, sodass zu keiner Zeit die Geschichte Langeweile aufkommt. Wer die vorherigen Romane von Jonasson gelesen und geliebt hat, der wird auch hier wieder nicht enttäuscht werden, obwohl sicherlich der jetzige Roman mit den Vorgängerromane nicht mithalten kann, das ein oder andere Kapitel und die "Eskalation" der Geschichte ist durchaus noch ausbaufähig gewesen.
Dennoch gibt es von mir eine Leseempfehlung, denn eines war Jonas Jonasson in diesem Roman wichtig: die Freundschaft zwischen Schweden und Deutschland vertiefen und wieder neu entfachen. Blau-Gelb trifft Schwarz-Rot-Gold. Und das nicht nur im Möbelhaus. Und vor allem diesmal anders herum.