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Stephen King - Holly

 

Der Autor

 

Stephen King, geboren 1947 in Portland, Maine, schaffte 1973 mit seinem Roman "Carrie" den Durchbruch und ist seitdem eines der erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. Durch seine vielschichten und gruseligen Romane lies er viele schlaflose Leser*innen zurück und steht seitdem als Inbegriff der Horrorliteratur. Viele seiner Werke sind nicht nur Bestseller, in zahlreichen Sprachen übersetzt und Vorlage für unzählige Verfilmungen für Kino, Film und Streaming, sondern sind eine eigene Welt für sich.

Privat lebt King mit seiner Frau Tabitha in Bangor, Maine. Seine Söhne Owen Philip King und Joseph Hillström King (alias Joe Hill) sind beide ebenfalls Schriftsteller, während seine Tochter Naomi Pfarrerin ist.

 

 

Inhalt

 

Nach dem Tod ihres Partners und Freundes Bill übernahm Holly die Privatdetektei "Finders Keepers" und wird eines Tages von einer besorgten Mutter beauftragt Ihre Tochter Bonnie ausfindig zu machen, die seit einigen Wochen vermisst wird. Während die Polizei davon ausgeht, dass Bonnie eine Ausreißer ist, die selbstständig von ihrer Mutter floh, ist auch Holly anfangs davon überzeugt. Immerhin wurde an ihrem Fahrrad ein kurzer Abschiedszettel gefunden.

 

Doch durch Zufälle findet Holly heraus, dass es auch noch andere vermisste Personen in der Stadt gibt, dessen Aufenthaltsorte bis dato nicht geklärt werden konnte. Daher beschließt sie sich tiefer in den Fall einzuarbeiten als anfangs gedacht. Schnell findet Holly immer mehr Zusammenhänge, die nicht mehr nur Zufälle sein können und es dauert nicht lange, ehe sie schon einen Verdacht hegt. Ein altes Professorenehepaar scheint verdächtig und Holly vermutet, dass dieses einen Serientäter schützen oder decken könnte - doch ohne Beweise würde sie das Ehepaar nur aufschrecken. Daher beschließt sie sich alleine auf die Lauer zu legen um Beweise zu sammeln, ahnt jedoch nicht, in welche Gefahr sie sich damit begibt und mit welchen Grauen sie noch konfrontiert werden wird...

 

 

Fazit

 

Dass der Charakter der Holly dem Autor Stephen King mittlerweile sehr am Herzen liegt, wenngleich ihr erstes Auftreten im "King-Universum" in Mr. Mercedes eher als Nebenprotagonistin gedacht war, merkt man vor allem daran, dass er uns diesmal mit "Holly" einen Roman präsentiert, bei dem Holly diesmal vollumfänglich als Ermittlerin im Vordergrund steht. Die Privatdetektei "Finders Keepers" die sie zusammen mit ihrem Partner Bill einst aufbaute, stehe hierbei natürlich im Vordergrund. Denn als sie den Auftrag erhält ein vermisstes Mädchen zu finden, ahnt man noch nicht, auf welche Geschichte man sich eingelassen hat.

 

In "Holly" findet Stephen King allmählich wieder zurück in die Spur seiner ursprünglichen Horrorromane, wenngleich noch viele Handlungen im Buch weiterhin eher an einen Krimi erinnern. Die Charaktere der "Mr. Mercedes"-Reihe baut er hierbei in die Geschichte ein, und verweist zudem auf die zum Zeitpunkt der Niederschrift des Romans grassierende Coronawelle in den USA, die allgegenwärtig im Fortlauf der Geschichte Einzug erhält. Auch viele politische Seitenhiebe, v. a. gegen den ehemaligen Präsidenten Trump, lässt King diesmal sehr gut integrieren.

 

Die Story selbst liest sich flüssig und ist ab dem ersten Kapitel durchgehend spannend. Von Kapitel zu Kapitel springen immer wieder die Zeitepochen ein bisschen hin und her, was bei ungeübten King-Leser*innen sicherlich mal zu Verwirrungen führen könnte.

Um "Holly" zu lesen muss man nicht zwingend die bereits erwähnte "Mr.Mercedes"-Reihe nicht unbedingt gelesen haben, da die Geschichte hier abschließend erzählt wird, jedoch wie bei King Romanen üblich, einige Handlungen, Erzählungen und die Charaktere selbst mit anderen Büchern verstrickt sind. 

 

Mit seinem neuen Roman, den ich an dieser Stelle allen empfehlen kann, zeigt uns Stephen King immer wieder, dass das Medium Buch längst noch nicht tot ist und weiterhin fesselnd die Fantasie der Leser*innen erwecken kann.