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Steve Cavanagh - Liar

 

Der Autor

 

Steve Cavanagh wuchs eigentlich in Belfast auf, ehe er im Altern von 18 Jahren nach Dublin zog. Dort studierte er Jura, arbeitete als Tellerwäscher, Türsteher, im Sicherheitsdienst und Call-Center-Agent. Dann ergatterte er bei einer großen Anwaltskanzlei in Belfast einen Job. Cavanagh ist Bürgerrechtsanwalt und war bereits in vielen Fällen involviert. Seine Tätigkeit als Anwalt inspirierte ihn, um mit Eddie Flynn einen Anwalt zum Hauptprotagonisten seiner Thriller zu machen. 

 

 

Inhalt

 

Eddie Flynns Tochter Caroline wurde einst entführt und sicherlich nur deshalb nimmt er den Job von Leonard Howell an. Denn auch Howells Tochter wurde entführt und das FBI tappt bisher noch im Dunkeln. Jedoch benötigt Howell Eddie nicht nur als moralischen Beistand, sondern in erster Linie als Anwalt, denn die Lösegeldübergabe soll keineswegs so ablaufen wie das FBI geplant hat. Howell hat seine eigenen Pläne, die sich jedoch jenseits des legalen Bereichs befinden. Um seine Tochter wohlbehalten nach Hause zu bekommen, sieht Howell dies als seine einzige Chance an.

 

Als beide Lösegeldübergaben - die fingierte mit dem FBI und Howells eigen geplante - scheitern, gerät Howell aufgrund seiner Aktion selbst unter Verdacht, seine Tochter entführt und ermordet zu haben. Eddie Flynn weiß, dass nur irgendjemand aus Howells Vergangenheit die Fäden in der Hand halten kann, und schlimmer, bisher noch keinen einzigen Fehler gemacht hat. Was der Entführer jedoch nicht ahnt, ist Flynns Vergangenheit als Trickdieb und sein ausgeprägtes Gespür, fehlende Puzzleteile zu finden, und wenn diese noch so klein erscheinen. Flynn hat nur ein Problem: Ihm und Howell läuft allmählich die Zeit davon und mit jeder Stunde die vergeht, schwindet die Hoffnung...

 

 

Fazit

 

Wer einmal einen der Thriller aus der Eddie Flynn Reihe von Steve Cavanagh gelesen hat, der wird so schnell nicht mehr davon wegkommen. Denn der Charakter den uns Cavanagh mit seinem Protagonisten Eddie Flynn geschaffen hat, könnte widersprüchlicher und sarkastischer gar nicht sein. Einst Trickdieb, von Ehefrau und Tochter verlassen, agiert er als angesehener Anwalt in seiner eigenen Ein-Mann-Kanzlei. Durch die Konstellation verleiht er dem Anwalt Pep, ohne den eigentlichen Genre des Romans zu verbiegen. 

 

Die Geschichte in "Liar", die Entführung von Leonard Howells Tochter, beginnt flüssig und ist bereits ab den ersten Absätzen leicht zu lesen, denn langatmige oder ausschweifende Einleitung benötigt Cavanagh zu keiner Zeit, was den Leser bereits früh an die Story fesselt. Die Nebenprotagonisten sind auch diesmal von Cavanagh sehr klischeehaft zusammengewürfelt, was die Story auf jeden Fall abwechslungsreich macht und wenngleich diese eher Nebenrollen innehaben, so bringt er diese sehr überzeugend in den Fortlauf der Geschichte unter.

Der Spannungsbogen beginnt bereits früh, was sicherlich daran liegt, dass wir gleich in der Geschichte starten, und ebbt daher zu keiner Zeit ab. Somit ist "Liar" ein absoluter "Pagetuner" bei dem es einem schwer fällt, das Buch zur Seite zu legen.

 

"Liar" selbst ist der bereits dritte Teil der ganzen Eddie Flynn Reihe, der eigenständig gelesen werden kann, da die Story innerhalb des Buches abgeschlossen ist. Wer die vorherigen Teile der Reihe noch nicht gelesen hat, dem wird es auch nicht schwer fallen, die Verbindungen der Charaktere untereinander zu verstehen. Wer aber bereits die Teile danach gelesen hat, wird hier beim nebensächlichen Handlungsstrang, der sich durch die ganze Eddie Flynn Reihe zieht, sicherlich ein bisschen in die Vergangenheit versetzt fühlen.

 

Alles in einem ist "Liar" lesenswert, wenngleich er aber nicht an die anderen Teile herankommt, da mir trotz allem ein bisschen das letzte Etwas gefehlt hat.