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Sharon Bolton - Beste Freunde

 

Die Autorin

 

Geboren im englischen Lancashire absolvierte Sharon Bolton eine Schauspielausbildung und studierte Theaterwissenschaften, ehe ihr Debütroman "Todesopfer" sie über Nacht zur Bestsellerautorin machte. Seitdem zählt sie zum Star unter den britischen Spannungsautor*innen. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den "Dagger in the Library" für ihr Gesamtwerk. Privat lebt sie mit ihrer Familie derzeit in Oxford.

 

 

Inhalt

 

Kurz nach ihrem Abschluss genießen die sechs Freunde den Sommer ihres Lebens. Sie feiern Partys und haben Spaß. Als jedoch eine Wette und eine Mutprobe aus dem Ruder läuft, stirbt auf der Autobahn eine junge Mutter und ihre zwei Kinder. Die achtzehnjährige Megan, die selbst gar nicht am Steuer saß, nimmt die Schuld auf sich, in der Hoffnung mit fahrlässiger Tötung nur einige Monate Gefängnisstrafe zu bekommen. Doch die Gerichtsverhandlung läuft anders als gedacht, sodass Megan wegen dreifachem Mord angeklagt und verurteilt wird und die Höchststrafe von 20 Jahren erhält. 

 

Megan hatte jedoch bevor sie die Schuld auf sich nahm, von jedem einen Gefallen eingefordert, an den sich jeder halten muss - und nun, zwanzig Jahre später, als Megan entlassen wird, kehrt sie zu ihren Freunden von damals zurück und ist bereit, von jedem den versprochenen Gefallen einzufordern. Was jedoch einst keiner bedacht hatte, das Leben hat sich zwanzig Jahre danach geändert und keiner weiß was Megan fordert...

 

 

Fazit

 

Jung, naiv und scheinbar unantastbar, so gestaltet sich der Beginn des Thrillers um die sechs Freunde, die nach ihrem Schulabschluss ihren letzten Sommer genießen wollen. Reich, privilegiert, beste Ausbildung und kurz vor der steilen Karriere. Bis zum schicksalhaften Tag als eine Mutprobe tödlich endet.

 

Damit beginnt die Geschichte auch rasant Fahrt aufzunehmen. Schnell stellt sich den sechs Freunden und dem Leser die Frage, wie dieses Desaster noch zu retten ist. Ein Tötungsdelikt mit Fahrerflucht und jeder von ihnen hat etwas zu verlieren. Die Hauptprotagonistin Megan nimmt letztlich die Schuld auf sich - warum, das ist zunächst keinem wirklich bewusst. Durch den gut durchdachten Aufbau der Geschichte und die einzelnen Protagonisten fällt es einem sichtlich schwer, das Buch zur Seite zu legen.

 

Als Bolton dann die Handlung zwanzig Jahre nach der Verurteilung von Megan verlegt, beginnt das eigentlich Katz-und-Maus-Spiel dieses Thriller zwischen den Protagonisten. Es geht um Freundschaft, Rache und Verrat, um Liebe und Psychospiele. Spannung ist hier daher auf jeden Fall vorprogrammiert. Jeder der einst besten Freunde gerät nach Megan Entlassung plötzlich ins Visier, sodass man nicht mehr weiß, wem man trauen kann und wem nicht und scheinbar gibt es in diesem Thriller auch untypisch keine gute und keine böse Seite, denn jeder hat etwas zu verbergen und zu vertuschen, dass selbst ein Mord mittlerweile keinen mehr wirklich schocken kann.

 

Bis zum Schluss ist Sharon Bolton's Thriller "Beste Freunde" spannend, gut durchdacht und daher absolut lesenswert. Ein spannender Thriller für die letzten Sommertage.