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Thomas Olde Heuvelt - Echo

 

Der Autor

 

Thomas Olde Heuvelt geboren 1983 in Nijmegen, Niederlande, studierte Englisch und Amerikanistik an der Radboud Universität in Nijmegen, sowie an der University of Ottawa in Kanada. Viele seiner Kurzgeschichten wurden für den World Fantasy Award und den Hugo Award nominiert, und mit seiner Kurzgeschichte "The Day the World turned upside down" wurde er sogar mit Letzterem ausgezeichnet. Mit seinem Debütroman "Hex" landete er auf Anhieb in den Niederlanden auf der Bestsellerliste.

 

 

Inhalt

 

Sam hast die Berge und er hast klettern. Bei seiner besseren Hälfte Nick ist jedoch genau das Gegenteil der Fall und so kommt es, dass auch diesmal Nick zusammen mit seinem Kumpel Augustin alleine zu einer Kletterpartie in die Schweizer Alpen aufbricht. Doch auf dem Weg zum Gipfel eines bis dato noch nicht bezwungenen Berges passiert es, Augustin stürzt in eine Gletscherspalte und Nick wird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert - schlimm entstellt. 

 

Alle sind froh, dass Nick den Unfall überlebt hat, jedoch währt diese Freude nicht lange. Denn immer mehr mysteriöse Dinge geschehen im unmittelbaren Umfeld von Nick und auch sein Freund Sam stellt mit Erschrecken fest, dass an ihm irgendwas nicht stimmt. Je schlimmer die Ausmaße werden, desto sicher ist sich Sam, dass Nick irgendetwas Böses aus den Bergen mitgebracht hat und die Umstände des Unfalls wirken immer zwiespältiger.

Was ist auf dem Weg zum Gipfel passiert?

 

Sam sieht nur die Chance mit seinen Freund Nick an Ort und Stelle zurückzukehren, wo das Unheil einst begann. Doch diese Entscheidung wird er bald in Frage stellen...

 

 

Fazit

 

Eines vorweg, die Story ist keineswegs chronologisch geordnet, sondern wird von einigen Aufzeichnungen und Erzählungen der beiden Hauptprotagonisten Nick und Sam zusammengewürfelt, was für den Leser schon zu Beginn vor einer großen Herausforderung stellt, überhaupt in die Geschichte hineinzufinden. Zudem helfen die vor allem sehr langen und verschachtelten Sätze, sowie einer Vielzahl von Anglizismen keineswegs einen richtigen Lesefluss in die Story aufzubauen.

 

Wenn man dann denkt, sich endlich mit der teils schwierigen Sprach- und Satzgestaltung arrangiert zu haben, wird man immer wieder jäh durch abrupt endende Kapitel unterbrochen und fast vollständig aus der Geschichte herausgerissen. Ein neues Kapitel beginnt dann immer wieder mit Zitaten u. a. anderer Autoren, dessen Einfluss auf die Story mir bis dato nicht wirklich erschließt. Oftmals hat man das Gefühl jedes Mal erneut neu zu beginnen, da einen wirklichen Zusammenhang zwischen den einzelnen Kapiteln und den unzähligen Sprüngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit oftmals nicht erkennbar erscheinen.

 

Die Kapitel selbst sind meines Erachtens ohnehin viel zu überfüllt mit Handlungen, Erzählungen und Ereignisse, die vielleicht am Rande die Geschichte tangieren, aber nicht wirklich dazu beitragen diese flüssig zu erzählen und für mich wirkt es eher, als dienen diese, das Buch und die Seitenzahl aufzublähen, hier hätte man sicher einiges noch kürzen Können. Und genau diese Länge und für mich unrelevanten Informationen bremsen den Spannungsbogen erheblich. Immer wieder wenn die Geschichte Fahrt aufnimmt, wird man gebremst und die Geschichte plätschert wieder einige Seiten vor sich hin, ja teilweise kommt bei der eigentlich eher spannenden Story schon fast Langeweile auf. Bei einem Horrorthriller leider unvorstellbar.

 

Ist das Buch deswegen schlecht oder überhaupt nicht zu empfehlen? Die Frage darauf muss ich leider etwas zweiseitig betrachten - einerseits haben wir einen spannenden Horrorthriller in einer atemberaubenden Landschaft, für die diese Story gerade so geschaffen zu sein scheint und auf der anderen Seite haben wir für mein Empfinden etwas zu viele phantastische Elemente, die oftmals etwas unpassend wirken und der Lesefluss, der immer wieder stockt und für einen Thriller einen viel zu schwankenden Spannungsbogen, der oftmals schneller ins Tal rast als jede Schneelawine. 

 

Daher ist sicherlich für viele Leser Thomas Olde Heuvelt's neuer Thriller "Echo", mit immerhin knapp 720 Seiten, sicherlich nicht unbedingt empfehlenswert, wenngleich es auf der anderen Seite auch Leser geben wird, die sich mit dem Sprachstil und der vielen Wendungen arrangieren können. Mich konnte dieser Thriller jedoch nicht überzeugen.