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Richard Chizmar - Gwendys Zauberfeder

 

Der Autor

 

Richard Chizmar ist nicht nur Herausgeber und Gründer der Zeitschrift Cemetary Dance und des Verlages Cemetary Dance Publications, sondern hat auch bereits mehr als ein Dutzend Anthologien herausgegeben. Seine Geschichte erschienen in vielen Publikationen und erhielt bereits zweimal den World Fantasy Award, vier internationale Horror Guild Awards und den HWA Board of Trustees Award. Sein sicherlich größtes Werk war die Veröffentlichung von Gwendys Wunschkasten, welches er zusammen mit Stephen King schrieb.

 

Zusammen mit Johnathon Schaech gründete er außerdem die Produktionsfirma Chesapeake Films deren Drehbücher und Teleplays schon für viele namhafte Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden. 

 

 

Inhalt

 

Viele Jahre sind vergangen und Gwendy konnte so ihre Erlebnisse mit dem Wunschkaste von einst hinter sich lassen. Gwendy, mittlerweile eine 37-jährige Frau, ist nun eine aufstrebende Kongressabgeordnete in Washington D.C. und kehrt für die Weihnachtsfeiertage wieder zu ihren Eltern nach Castle Rock, Maine, zurück. Doch dort hat das Böse längst wieder Einzug gehalten. Sheriff Norris Ridgewick und sein Team suchen seit Tagen verzweifelt nach einem vermissten Mädchen und noch immer gibt es keine heiße Spur. Da Gwendy das Wohlergehen aller Bürgerinnen und Bürger von Castle Rock am Herzen liegt, beteiligt sie sich selbstverständlich an der Suche, erlebt aber dafür nicht nur anerkennendes Lob.

 

Ihre Freude selbst an der Rückkehr zu ihren Eltern, vor allem zu ihrer Mutter die noch immer mit den gesundheitlichen Folgen einer Krebserkrankung zu kämpfen hat, währt daher auch nur kurz. Denn plötzlich taucht der Wunschkasten wieder auf und alle Erinnerungen an ihre Kindheit drängen zurück an die Oberfläche.

Gwendy ist hin- und hergerissen, denn während der Präsident der USA gerade kurz vor einer Eskalation mit Nordkorea steht, die Krankheit ihrer Mutter sich verschlechtert und die Suche nach dem Mädchen immer erfolgloser scheint, weiß Gwendy, dass der Wunschkasten ihr bei der Lösung aller Probleme helfen könnte, doch der Preis - das weiß sie ebenso - ist genauso hoch wie einst. Sie muss daher eine Entscheidung treffen ...

 

 

Fazit

 

Gwendys Rückkehr ist sicherlich zu großen Teilen Richard Chizmar zu verdanken, denn die Geschichte der jungen Gwendy ist seiner Meinung nach noch längst nicht erzählt. Auch junge Menschen werden erwachsen und wie sollte es ihr vor allem im Erwachsenenalter ergehen? Genau diese Frage umtrieb Richard Chizmar und so machte er sich mit Einverständnis von Stephen King an die Arbeit und schrieb die Story weiter - Stephen King erweiterte den Roman lediglich mit einem persönlichen Vorwort .

Nun, Gwendy ist mittlerweile erwachsen, erfolgreich und hat die Vergangenheit hinter sich gelassen. Genau so beginnt die Fortsetzung der Geschichte um den geheimnisvollen Wunschkasten, der zu Beginn der Story noch keine große Rolle inne hat. 

Am Anfang steht allein die Rückkehr von Gwendy nach Castle Rock im Vordergrund, die Krankheit ihrer Mutter und die fieberhafte Suche der Polizei nach den verschwundenen Mädchen. Erst als plötzlich der Wunschkasten auftaucht und Gwendys Vergangenheit mit diesem seltsamen Kasten wieder auflodert, beginnt die Geschichte allmählich an dem Roman von damals anzuknüpfen.

 

Man merkt jedoch schnell, dass der Funke - oder der Zauber der Feder - nicht so wirklich auf den Leser übergehen will. Die Kapitel sind sehr kurz und oftmals abrupt zu Ende, obwohl dies nicht wirklich eine zeitliche Trennung der Geschichte darzustellen scheint, sondern lediglich in meinen Augen den Lesefluss erheblich stoppt. Wer auch zur Hälfte des Buches auf den wirklichen Spannungsbogen und/oder Gruselfaktor wartet, der wird immer wieder enttäuscht, letztlich fehlt dieser dann doch gänzlich. 

 

Wer Gwendys Wunschkasten einst verschlungen hatte, der wird mit Gwendys Zauberfeder sicherlich ziemlich enttäuscht zurückbleiben, denn bis zum Ende warten wir auf gruselige oder spannende Höhepunkte und die Geschichte selbst ähnelt daher eher einem Krimi. Einzig die Geschichte von Gwendy selbst, in Verbindung mit den Geschehnissen ihrer Familie, sind ein kleines Highlight, da man hier - wie zu erwarten war - tatsächlich miterleben darf, wie aus der kleine Gwendy eine junge erwachsene Frau geworden ist. 

Da dies aber leider nicht alleine die Geschichte aufwerten kann, bleibe auch ich ein bisschen enttäuscht zurück und denke, dass es manchmal vielleicht auch gut sein sollte, die Geschichte ruhen zu lassen.

 

Daher konnte mich Gwendys Zauberfeder leider diesmal nicht wirklich in ihren den Bann ziehen.