Die Autorin
Samantha M. Bailey arbeitet als Journalistin in Toronto und für die Oxford University Press. Sie ist außerdem Co-Gründerin von BookBuzz, einem interaktiven Event für Autorinnen und Autoren in New York und Toronto. "Nur ein Schritt" ist der Debütroman von Bailey und wurde bereits in sieben Sprachen übersetzt. Sie lebt und arbeitet in Toronto, Kanada.
Inhalt
Ein Tag wie jeder andere am Bahnsteig mitten in der Pendlerzeit. Als Morgan auf die Bahn wartet drückt ihr plötzlich eine Fremde ein Kind in die Hand und noch ehe Morgan richtig realisiert was geschieht, stürzt sich diese Unbekannte vor den einfahrenden Zug. Unter Schock stehend wird Morgan vernommen und seltsamerweise wünscht ausgerechnet sie sich längst ein Kind, doch woher konnte die Fremde das ahnen? Und dann gerät sie nach der Vernehmung durch die Polizei auch noch selbst ins Visier der Ermittlungen. Die Angelegenheit wird immer seltsamer, denn die Tote hat Morgan auch noch in ihrem Testament berücksichtig, obwohl sie der Frau noch nie in ihrem Leben begegnet ist.
Ihr wird klar, dass die Polizei ihr nicht glaubt und beginnt daher auf eigene Faust zu recherchieren, immer auf der Suche nach Antworten und der Wahrheit. Je mehr sie auf dem Weg zur Wahrheit ist, desto größer wird der Verdacht, dass sie mit dem Tod der Frau etwas zu tun hat - sprang die Frau wirklich selbst oder wurde sie geschubst und wenn ja von wem? Realität und Fiktion verschwimmen immer mehr und Morgan ist sich bald nicht mehr sicher, was sie noch glauben und vor allem wem sie trauen kann.
Doch eines ist sicher, jemand hat es auf sie abgesehen und sie schwebt in tödlicher Gefahr...
Fazit
Ohne große Ausschweifungen beginnen wir mitten in der Geschichte und damit beginnt bereits der Albtraum der Hauptprotagonistin Morgan. Diese hat Bailey in ihrem Roman auch sehr gut gewählt, gezeichnet von dem Selbstmord ihres Mannes, düsteren Geschäften und dem Wunsch nach einem Kind und endlich einem normaleren Leben, doch letzteres wird an jenem Schicksalhaften Tag am Bahnsteig vollkommen aus dem Ruder laufen. Und damit wird dem Leser die Rolle von Morgan erst einmal nicht so wirklich bewusst, denn Bailey schafft es hier gezielt Zweifel an der Glaubwürdigkeit zu schüren, wenngleich man doch eigentlich der Meinung ist, dass sich alles genau so zugetragen hat.
Diese Verwirrung schafft die Autorin über das ganze Buch aufrecht zu erhalten und verstrickt die Story in mehrere Handlungsstränge, die sich neben Morgan auch um die zweite Protagonistin Nicole, die junge Mutter, die sich vor den einfahrenden Zug wirft, dreht und wir erleben die Geschichten der beiden Frauen, die sich zum Ende hin kreuzen und letztlich zur Auflösung führen.
Der Weg bis zum Ende des Romans ist spannend, fesselnd und so authentisch geschrieben, da Bailey auch auf jegliche unglaubwürdigen Handlungen oder Geschehnisse verzichtet und somit auch den Spannungsbogen ins unermesslich steigert. Die Story wirkt zu keinem Zeitpunkt langweilig oder -atmig, ist flüssig lesbar und überrascht den Leser immer wieder neu, sodass es dem Leser schwer fallen wird, das Buch überhaupt aus der Hand zu legen.
"Nur ein Schritt" ist in meinen Augen ein absolut überzeugendes Romandebüt der Schriftstellerin Samantha M. Bailey.