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Stephen King - Billy Summers

 

Der Autor

 

Stephen King, geboren 1947 in Portland, Maine, gehört zweifelsohne seit seinem ersten Roman "Carrie" zu den erfolgreichsten Schriftstellern der Welt. Durch seine vielen Horrorthriller, bei denen er seine Leser das Blut in den Adern gefrieren ließ und schlaflose Nächte bescherte, ist er auf dem Buchmarkt nicht mehr wegzudenken. Mehr als 40 Romane und 100 Kurzgeschichten, in 40 Sprachen übersetzt und über 400 Millionen Mal verkauft, verfilmt für Kino und Streamingdienste, wurde er so zu einem der meistgelesenen und kommerziell erfolgreichsten Autoren der Gegenwart.

Zusammen mit seiner Frau Tabitha hat er drei Kinder und lebt in Bangor, Maine.

 

 

Inhalt 

 

Billy Summers ist ledig. Kriegsveteran und Auftragskiller. Seine Aufträge wählt er sorgfältig aus, denn nur schlechte Menschen haben den Tod verdient. Nach seinem letzten Job möchte er Schluss machen. Ihm winken eine Summe von 2 Millionen Dollar, 500.000 Dollar als Vorschuss und der Rest, wenn der Auftrag ausgeführt wurde. Billy nimmt an, schließlich soll das Geld ihm helfen ein für alle Mal unterzutauchen und ein neues Leben zu beginnen. 

 

Bei seinem letzten Auftrag ist alles organisiert und so muss Billy nur noch Warten, bis der Tag des Anschlags auf sein Opfer kommt. Doch er bekommt Zweifel, denn zu lange hat er sich in die freundliche Nachbarschaft seines Doppellebens hineingelebt und ihm wird klar, dass der Job wohl nicht mit der Überweisung der Restsumme von 1,5 Millionen Dollar enden wird, denn dafür weiß er zu viel und die Auftraggeber zu skrupellos. Also wählt er nach der Ausführung seines Auftrags einen anderen Fluchtweg und taucht unter. 

 

Alles scheint glatt zu laufen, die Kopfgeldjäger suchen ihn vergebens und alles scheint perfekt, bis eines Nachts ein Transporter vor seinem Versteck hält und eine junge Frau auf die Straße geschmissen wird. Alice, Opfer eine Vergewaltigung, bewusstlos, verletzt und hilflos ausgeliefert. Plötzlich muss er eine Wahl treffen. Die Frau ihrem Schicksal überlassen oder seine Tarnung aufgeben und die Frau retten.

 

Er wählt letzteres, ohne zu ahnen, dass er damit sein ganzes Leben vollends auf den Kopf stellt.

 

 

Fazit

 

Wer Stephen King's neuestes Werk "Billy Summers" in den Händen hält, ahnt, dass er sicherlich die nächsten Zeit viel zu Lesen hat, bei immerhin 720 Seiten, die auf die Leserinnen und Leser warten.

Und schon nach den ersten Kapiteln wird einem wohl klar, dass es wieder einmal kein gewöhnlicher King werden will, denn die Geschichte beginnt ruhig, ohne mysteriöses und gruseliges, es fehlen übernatürlichen Geschehnisse und die Spannung ist auch zu Beginn noch nicht besonders hoch.

 

King erzählt uns die Geschichte von Billy Summers, einen Auftragskiller, der im Irak gedient hatte, Tod und Elend gesehen hat und mit ersterem selbst beruflich zu tun hat. Die Story hat einen schönen Schreibfluss und man kann sich in die Protagonisten relativ gut und schnell hereinversetzen, allen voran Billy selbst. Dessen Charakter hat King sehr überzeugend und authentisch gestaltet. Je fortschreitender die Geschichte wird, desto schneller stellen wir fest, dass man diesmal keinen typischen Horrorthriller vor sich hat, sondern eigentlich eher einen Krimi. Doch wie auch das Genre selbst, ist die Geschichte schwer einzuordnen. Immerhin haben wir einen Stephen King Roman vor uns, bei dem wir eigentlich etwas ganz anderes gewöhnt sind.

 

Doch zurück zur Story selbst, denn als nach dem erledigten Job auch noch Alice als zweite Hauptprotagonistin an der Seite von Billy in den Roman integriert wird, verliere ich die letzte Möglichkeit das Genre einzuordnen, denn das was uns King nun vorsetzt, ähnelt für mich nun eher einem Road-Trip-Roman. Wenngleich wir Schwierigkeiten haben, das Genre festzulegen und uns über die fehlenden Mystery und Gruselelemente wurden, so möchte ich erwähnen, dass all das, das Buch keineswegs schlecht macht, sondern ganz im Gegenteil.

Denn "Billy Summers" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, man konnte sich vollends auf die Geschichte und die Handlungen der Protagonisten einlassen und hineinversetzen, und wenngleich sicherlich viele Kritiker eher schlecht urteilen könnten, so vermute ich, liegt es eher daran, dass Stephen King - und kein anderer - als Autor auf dem Roman steht.

 

Aber warum sollte Stephen King - der eigentlich alles erreicht hat, was man als Schriftsteller erreichen kann - nicht einfach auch mal mutig sein ruhiger zu werden und dadurch mit seinen Geschichten experimentieren. Denn nur wenige ahnen, dass auch der Meister des Horrors ganz ruhigere Geschichten auf Papier bringen kann, die es dennoch schaffen den Leser zu fesseln.

 

Und meiner Meinung nach, ist ihm das mit "Billy Summers" durchaus gelungen.