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Veit Etzold - Höllenkind

 

Der Autor

 

Prof. Dr. Veit Etzold wurde 1973 in Bremen geboren, war bereits mit neun Romanen auf der Spiegel-Bestsellerliste und ein gefragter Keynote-Speaker. Jedes noch so komplexe Thema schafft er immer wieder unterhaltsam und spannend aufzubereiten. Er ist Mitglied der Atlantikbrücke und Global Bridge, lehrt seit 2018 als Professor für Wirtschaftswissenschaften und hat als Experte für Strategie und Storytelling bereits zahlreiche internationale Unternehmen beraten. 

 

 

Inhalt

 

Es ist das Ereignis schlecht hin für den Vatikan, wenn nicht sogar für ganz Rom. Die jüngsten Sprösslinge der römischen Adelsfamilien Sforza und Visconti verbinden sich durch eine prunkvolle Hochzeit in der Sixtinischen Kapelle.

Auf dem Weg zum Traualtar bricht jedoch ausgerechnet die Braut blutüberströmt zusammen und stirbt noch innerhalb der Mauern der Kirche. Durch einen Zufall ist ausgerechnet die eben beurlaubte Pathopsychologin des LKA in Berlin Clara Vidalis auf einer Italienreise in Florenz, als ein Ermittler des Vatikans, Commendatore Adami, zu ihr Kontakt aufnimmt und um Unterstützung bei der Ermittlung des Mörders bittet.

 

Kaum in Rom gelandet, wandelt sie ungeniert durch die heilige Stadt des Vatikan und ermittelt in alle Richtungen. Es dauert nicht lange ehe der nächste Tote auftaucht und immer mehr deutet auf Satanismus hin. Doch Vidalis bleibt skeptisch und ahnt, dass irgendjemand innerhalb der beiden Familien seine Finger im Spiel haben muss. Doch der Fall erweist sich als schwieriger und verstrickter denn je, und um den Durchbruch zu erlangen, muss sie tief in die Geschichte der Italienischen Republik - bis hin ins Mittelalter - eintauchen. Und langsam läuft ihr die Zeit davon.

 

 

 

Fazit

 

"Höllenkind" ist der mittlerweile achte Romane von Veit Etzold rund um die LKA Ermittlerin Clara Vidalis und knüpft zweifelsohne an dem Vorgängerroman "Blutgott" an. Wer die Reihe rund um Vidalis nicht von Anfang an verfolgt hatte (Start der Reihe war übrigens "Final Cut"), der wird sich sicherlich mit der ein oder anderen Rolle der Protagonisten und deren Zusammenhang in der Geschichte etwas schwer tun. Jedoch kann man an sich der Geschichte auch ohne dass man die Vorgängerromane gelesen hat, lückenlos folgen, da der Roman größtenteils in sich abgeschlossen ist. 

 

Die Story beginnt mit der Beurlaubung von Vidalis, die sich daraufhin einen Urlaub mit ihrer Freundin in Italien könnt. Eine Bekanntschaft ermöglicht ihnen eine kostengünstige Unterkunft mitten in Florenz, deren Aufenthalt dort jedoch nicht lange währt. Denn ein Ermittler des Vatikan bittet sie in einem Mordfall um Hilfe und die Geschichte verlagert sich nach Rom.

 

Bei der Auswahl der Orte hat sich Etzold diesmal einige ausgesucht, bei denen wir immer wieder munter hin und her springen - von Berlin nach Florenz, in einer Zwischenszene nach Rumänien, von Florenz nach Rom und wieder zurück nach Berlin, Wem das jetzt schon zu kompliziert klingt, der hat die Auswahl der Protagonisten noch nicht einmal angesehen. Denn hier wartet Etzold mit einer unglaublichen Auswahl von Charakteren, die er glücklicherweise alle namentlich zu Beginn der Story erwähnt, was einem dann zumindest immer wieder die Möglichkeit einräumt "nachzulesen", um die Rolle der einzelnen Protagonisten nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren.

 

Doch all dies schmälert keineswegs den Lesefluss den Etzold diesmal eher brav aufrecht erhält, denn oftmals fehlt ein bisschen der wirkliche Thrillereffekt in der Geschichte und auf diesen wartet man oftmals vergeblich. Man könnte meinen, er hätte diesmal seinen Schreibstil an die kulturellen Schauplätze der Geschichte angeglichen und sich dadurch ein bisschen zurückgehalten. Überraschenderweise wartet er in meinen Augen mit Höllenkind eher mit einem Krimi, denn mit einem Thriller auf seine Leser, was aber das Buch und die Story darin dennoch absolut lesenswert macht und somit auch eine sehr gelungene Fortführung der Reihe um Clara Vidalis darstellt. Auch durch die vielen Einblicke in die Geschichte Italien und deren Adelsfamilien, findet das Buch letztlich zu einem gewissen Spannungsbogen, der es einen dann, vor allem zum Ende hin, erschwert, dieses auf Seite zu legen.