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Simone St. James - Zimmer 103

 

Die Autorin

 

Simone St. James schrieb bereits während ihrer Zeit an der Highschool ihre ersten Gruselgeschichten, arbeitete jedoch danach erst einmal 20 Jahre für die Filmbranche, ehe sie sich letztlich gänzlich dem Schreiben von Romanen widmete. Nach ihrem Roman "Die schwarze Frau" veröffentlicht sie nun ihren nächsten Roman "Zimmer 103". Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze lebt St. James in Toronto, Kanada.

 

 

Inhalt

 

1982 arbeitet die junge Viv Delaney als Nachtwächterin in dem Sun Down Motel in einer kleinen Stadt namens Fell. Die Nächte dort sind lang, einsam und unheimlich. Und doch ist Viv auf den Job angewiesen, denn das Geld kann sie gut gebrauchen. Jedoch nehmen jede Nacht die unheimlichen Vorfälle zu und als Viv herausfindet, dass einige junge Frauen in dem eigentlich doch eher verschlafenen Ort ermordet wurden, nutzt sie die Zeit um zu recherchieren, bis sie eines Nachts plötzlich wie vom Erdboden verschwindet.

 

35 Jahre später, im Jahr 2017 zieht es Carly Kirk ebenfalls nach Fell. Durch Zufall findet sie eine Wohnung, die sie sich mit der Studentin Heather teilt. Um die Miete zu bezahlen findet sie einen Job im Sun Down Motel. Doch das alles geschieht nicht zufällig, denn die einst spurlos verschwundene Viv war Carlys Tante. Nun möchte sie endlich wissen, was damals geschah und begibt sich auf Recherche was einst in dem Motel geschah. Auch jetzt sind die Nächte immer noch lang, einsam und unheimlich, und schlimmer, nachts erwacht das Motel zum Leben und hütet ein Geheimnis, dem nicht nur ihre Tante zum Opfer fiel. Carly gerät immer tiefer in den Strudel des Motels und steht kurz davor keinen Ausweg mehr zu finden. Was geschah wirklich vor über 30 Jahren?

 

 

Fazit

 

Zimmer 103. Ein Zimmer wie jedes andere auch in einem Motel namens "Sun Down" in einem kleinen verschlafenen Ort Fell. Es könnte fast schon idyllisch sein. Doch da hat sicherlich Simone St. James anders gedacht, denn in eben jenen Motel beginnt die unheimliche und seltsame Geschichte der Viv Delaney, die eigentlich nur vor ihrer Familie fliehen wollte. St. James strickt uns hier eine schöne und zugleich von düsterer Atmosphäre umgebenen Geschichte, die 1982 beginnt und eine Generation später in Form von Calry Kirk, der Nichte Viv's endet. 

 

Die Spannung beginnt im Verlauf der Geschichte eher etwas zögerlich, doch kaum rückt das Motel in den Fokus der Geschehnisse, steuern wir von einem Höhepunkt zum nächsten. Die Geschichte und deren Handlungen sind einzig an zwei Stränge geknüpft, Viv 1982 und Carly 2017. Das bringt einen unglaublich leichten und flüssigen Lesestil mit sich, sodass man der Story naht- und lückenlos folgen kann.

 

Zur Einordnung der Geschichte als Thriller finde ich persönlich etwas schwer, denn viele Handlungen und Ereignisse sind für mich schon fast etwas zu phantastisch und die Recherchen der beiden Frauen, sind eigentlich eher dem Krimigenre zuzuordnen. Somit kann man hier eigentlich von einem gewissen Genremix sprechen.

 

Doch was erwartet uns nun in Simone St. James Roman "Zimmer 103"?

Auf jeden Fall eine gut durchdachte Story mit vielen zeitlichen Überschneidungen und jedoch auch vielen ähnlichen Handlungen, einigen, wenn auch eher harmlose Gruselelementen die einen immer wieder versuchen in eine andere Richtung lenken zu wollen, um dann nebenbei auch noch das Verschwinden der jungen Viv etwas mehr Spannung zu verleihen. Alles in einem ist "Zimmer 103" sicherlich nicht der große Spannungsroman den man vielleicht erwartet hätte, aber dennoch hat mich irgendwie die ganze Verstrickung der Geschichte, gespickt mit den bereits erwähnten Gruselelementen größtenteils an die flüssige Story gefesselt, wenngleich man auch bei den vielen eher typischen Klischees die St. James hier eingebaut hat, doch eher beide Augen zudrücken musste, um über diese hinwegzusehen.