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Jonas Jonasson - Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte

 

Der Autor

 

Jonas Jonasson geboren 1961 in Växjö, Schweden, ist schwedischer Journalist und Autor. Nach seinem Studium in Göteborg arbeitete er als Zeitungsjournalist und selbstständiger Medienberater. Seinen Durchbruch als internationaler Autor schaffte er 2010 mit seinem Buch "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Sein Debütroman wurde in 45 Sprachen übersetzt, war 2010 das meistverkaufteste Buch in Schweden, wurde 11 Monate nach dem Verkaufsstart in Deutschland mehr als eine Millionen mal verkauft und schaffte es 2013 sogar in die Kinos. 2018 erschien mit "Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten" zudem auch noch eine Fortsetzung des Bestsellers. Zusammen mit seinem Sohn lebt er, nach einem kurzen Zwischenstopp in Ponte Tresa im Tessin, in Schweden.

 

 

Inhalt

 

Victor, ein Kunsthändler mit rechtspopulistischen Gedanken, heiratet nicht nur um an das Vermögens seines Arbeitgebers zu kommen, dessen Tochter Jenny, sondern setzt seinen Sohn, von dem er bisher nichts wusste, in Afrika aus. Nach dem Tod des Schwiegervaters, der Scheidung mit Jenny und einem angenehmen Leben als vermögender und anerkannter Kunsthändler in Schweden, scheinen alle Probleme gelöst und Ziele erreicht.

 

Wäre da nicht der Umstand, dass sein Sohn Kevin, anders als erwartet, seine Nacht in Mitten der afrikanischen Savanne überlebt hatte, dank seine Ziehvaters im Dorf der Massai aufgezogen wurde und dennoch letztlich von dort flüchtete, um wieder zurück nach Schweden zu gehen. Und kaum zurück lernt er auch noch ausgerechnet Victors Ex-Frau Jenny kennen und lieben. Nachdem sie herausfinden, dass sie beide einst von Victor übers Ohr gehauen wurden, planen sie einen große Racheplan. Doch die Umsetzung gestaltet sich als schwierig, wären sie nicht gerade in einem Cafe, deren Lage genau gegenüber der Rache ist Süß GmbH um Inhaber Hugo liegt.

 

Das ist der Auftakt zu einem abenteuerlichen Katz-und-Maus-Spiel um Rache, Kultur und Kunst, zwischen Afrika und Schweden.

 

 

Fazit

 

Jonas Jonasson, sicherlich den meisten vor allem durch seinen Debüt- und Bestsellerroman "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" ein Begriff, steht zweifelsohne für großartigen, sarkastischen und teils sehr schwarzen Humor. Wie bereits in seinen vorherigen Bücher, die zwar inhaltlich alle eigentlich einem gleichen Schema folgen, geizt er auch in seinem aktuell neuen Buch "Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte" mit all dem keineswegs.

 

Er schafft uns wieder viele Portagonisten, die uns Anfangs zwar etwas schwierig in die Geschichte hereinfinden lassen, konzentriert sich dann letztlich aber auf die Hauptcharaktere Jenny und Kevin mit denen der eigentliche Kern der Geschichte beginnt und rundet diese, mit dem Massai-Medizinmann Ole aus Afrika, ab. Doch Jonasson wäre sicherlich nicht so erfolgreich, würde er seinem Schreibstil nicht treu bleiben, würfelt wilde und augenscheinlich ziemlich abstrakte Verknüpfungen zwischen den Personen und deren Handlungen zusammen und  verkettet diese zu einer amüsanten Story, die folglich immer wieder einen neuen Höhepunkt des schwarzen Humors findet.

 

Jonas Jonasson zeigt, dass er trotz seiner doch eigentlich immer wieder kehrenden gleichen Storygrundbasis, und lediglich durch den Austausch seiner Charaktere und Handlungsorte, dennoch wieder einmal einen Roman schaffen kann, der bis zum Ende lesenswert und humorvoll gestaltet ist. Sicherlich wird eben jene erwähnte Grundbasis des Romans den ein oder anderen Leser vielleicht als Langweilig erscheinen, doch bleibt zu erwähnen, dass Jonasson-Neulinge dieses Buch auch als Einsteigerbuch in die Jonasson-Welt nutzen können, denn eine Verknüpfung zu bereits erschienen Romanen besteht nicht.

 

"Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte" ist humorvoll, unterhaltsam und verbindet mit einem typischen Jonasson-Stil den schwarzen Kontinent Afrika mit dem nordeuropäischen Schweden.