Der Autor
Tim Lebbon, geboren 1969 in London, ist Autor zahlreicher Thriller und Dark-Fantasy Romane. Seine Kurzgeschichte "Reconstructing Amy" wurde 2001 mit dem Bram Stoker Award für Kurzgeschichten ausgezeichnet; sein Roman "Dusk" 2007 von der British Fantasy Society mit dem August Derleth Award als bester Roman des Jahres ausgezeichnet und "The Silence" erhielt sogar eine Filmadaption des Streaminganbieter Netflix. Zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern lebt er in Goytre, Monmouthsire.
Inhalt
Die Welt wie wir sie kennen ist nicht mehr. Umweltverschmutzung, Müllberge in den Ozeanen, Ressourcenausbeutung und Zurückdrängung der Lebensräume zahlreicher Tier- und Pflanzenarten riefen die Staatengemeinschaft der Welt zum Handeln auf. Man einigte sich auf die Schaffung sogenannter Virgin Zones. Ausgewiesene Zonen rund um den Globus, wo man die letzten Naturparadiese der Welt nicht nur retten, sondern sich selbst überlassen wollte. Geschützt und streng bewacht soll ein Eindringen der Menschen von außen verhindert werden.
Und dennoch hat das Durchqueren der Zones einen regelrechten Hype unter Extremsportlern ausgelöst, kaum eine dieser wurde noch nicht bezwungen. Einzige Ausnahme: Eden. Die älteste Zone wurde bis dato noch nicht bezwungen.
Doch Dylan, seine Tochter Jenn und ihre eingefleischte Truppe, die schon viele der anderen Zonen gemeistert hatten, wollen genau dies ändern. Sie wollen Eden mit minimalster Ausrüstung und allein mit ihrer Fitness, Fähigkeiten und Mut durchqueren.
Jenn hat jedoch auch einen anderen Grund nach Eden zu gehen: ihre Mutter Kat, die sie und ihren Vater einst verließ, befindet sich in Eden. Es gilt sie zu finden, denn nach ihrem Eindringen in die streng bewachte Zone vor einiger Zeit ist sie noch nicht wieder zurückgekehrt.
Was für die Dylan und sein Team als Abenteuer beginnt, wird sich schnell als ihr größter Albtraum herausstellen. Denn in Eden hat die Natur das sagen und dort ist sie längst nicht mehr der Freund der Menschheit. Ein Wettlauf gegen die Natur, die Zeit und um ihr eigenes Leben beginnt.
Fazit
Eden. Einst das Paradies in der Schöpfungsgeschichte, steht es schon immer für ein harmonisches Miteinander zwischen der Natur und dem Menschen. Kein Wunder, dass ausgerechnet Eden in Tim Lebbon's Thriller eine zentrale Rolle spielt. Als älteste Naturschutzzone, eingerichtet aufgrund der enormen Verschmutzung und Zerstörung des Planeten, ist diese der Mittelpunkt des ganzen Buches.
Die Story beginnt bereits mit Jenn's Mutter Kat und schnell merkt man schon zu Beginn, dass in Eden seltsame Dinge vor sich gehen. Wir erleben immer wieder im Verlauf der Geschichte zwei Handlungsstränge, die dennoch miteinander verknüpft sind. Mal geht es um Kat, dann wiederum um das Abenteuer der Truppe um Kat's Ex-Mann Dylan und ihrer Tochter Jenn.
Es entwickelt sich ein spannender Thriller bei dem man auch schnell ahnt, dass Böses in Eden lauert, ohne jedoch genau diesem einen Namen geben zu können. Paranoia mit Albträume, verlassene Städte, eine mysteriöse Tier- und Pflanzenwelt, die sich zurückholt was ihr einst gehörte und eine Welt, die Abseits der menschlichen Zivilisation wie ein weit entfernter Planet wirkt.
Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto lesenswert steigert Lebbon den Spannungsgrad der Story. Wir erleben einen Zenit, der nie so wirklich abebben möchte, denn immer mehr Puzzleteile werden zusammengefügt und Rätsel gelüftet, bis dahingehend, dass man nur noch mit Dylan's Truppe hoffen und bangen kann.
"Eden" ist ein faszinierender und absolut lesenswerter Science-Fiction Thriller der jedoch so fiktiv gar nicht scheint. Denn die Zerstörung unseres einst geliebten blauen Planeten schreitet immer weiter voran und wer weiß, vielleicht müssen wir auch in Zukunft darüber nachdenken, die Natur in Zonen vor dem Menschen zu schützen. Doch nehmen sie sich in Acht, wenn sie diese Zone betreten wollen ...