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S. K. Tremayne - Die Stimme

 

Der Autor

 

S. K. Tremayne, geboren in Devon. lebt und arbeitet in London. Als Reisejournalist hat er das Privileg, dass er viele seine Schauplätze seiner Romane wirklich kennt. Dort wo Orte plötzlich bedrohlich wirken, gefällt es ihm, denn genau dort entstehen seine Geschichten. Bereits sein Debütroman "Eisige Schwestern" wurde auf Anhieb zum Bestseller. Mittlerweile werden seine Bücher in 30 Sprachen übersetzt.

 

 

Inhalt

 

Nach ihrer gescheiterten Ehe ist Jo froh, dass sie bei ihrer besten Freundin unterkommt. In der Londoner Luxuswohnung zahlt Jo zum Glück nur einen kleinen Beitrag zur Miete, denn wirklich viel Geld hat Jo im Moment nicht. Gerade scheint sie wieder ein bisschen den Boden unter den Füßen zu haben, als plötzlich der digitale Home Assistent Electra, den ihre Freundin überall in der Wohnung hat, sie direkt anspricht. Anfangs denkt Jo, dass es sich hierbei um einen schlechten Scherz handelt, muss jedoch feststellen, dass Electra plötzlich Dinge über sie weiß, die eigentlich keiner wissen sollte.

 

So langsam vermutet sie den Verstand, wie einst ihr Vater, zu verlieren, denn keiner glaubt ihr. Electra übernimmt immer mehr die Kontrolle und als Jo's Bankkonto leer geräumt, die Kreditkarten überzogen und alle ihre Freunde nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen, ist sie am Ende ihrer Nerven. Sie fasst einen Entschluss und versucht dahinter zu kommen, wer Electra steuern könnte, doch dafür benötigt sie ausgerechnet Hilfe von dem Mann, den sie einst zutiefst verletzt hatte - ihren Ex-Mann Simon.

 

 

Fazit

 

Das digitale Zeitalter hat längst nicht mehr vor unseren Privaträumen halt gemacht. Wir sprechen und unterhalten uns mit elektronischen Geräten, die uns erzählen wie das Wetter wird oder das Essen richtig zubereitet wird. Mit unserer Stimme steuern wir nahtlos alles, was im Smart-Home-Bereich derzeit erhältlich ist. Von der Heizung über die Rollläden, bis hin zu Kühlschrank und Waschmaschine. Doch was ist, wenn die Geräte plötzlich ein Eigenleben entwickeln, wenn sie uns ansprechen, statt wir sie. Genau das passiert Jo in dieser Geschichte.

 

Jo, eine geschiedene junge Frau, die dank dem reichen Mann ihrer Freundin in einer luxuriösen Wohnung in London untergekommen ist, muss - obwohl sie eigentlich nichts davon hält - mit den digitalen Geräten ihrer noblen Wohnungsgönner arrangieren. Dies geht zwar Anfangs gut, doch im Laufe der Story schlägt die Stimmung um. Electra, wie S. K. Tremayne die digitalen Helfer getauft hatte, beginnt plötzlich zu sprechen und die Hauptprotagonistin regelrecht zu terrorisieren. Und leider ist diese auch noch auf sich selbst angewiesen, ihre Freundin ist kaum da und niemand bekommt letztlich mit wie Jo leidet. Sie gerät immer tiefer in den Strudel aus Terror und so langsam leidet man merklich mit ihr mit.

 

Der Thriller beginnt den Spannungsbogen bis ins unermessliche zu spannen, denn immer wieder wird es seltsamer, als es ohnehin schon ist. Der Leser rätselt was der Hintergrund des ganzen ist, schwankt zwischen der Möglichkeit eines schlicht einfachen technischen Defekt, einer eintretenden Schizophrenie von Jo bis hin zu einem Streich oder schlichtweg übelster Rache.  

 

"Die Stimme" ist ein brandaktueller und gut durchdachter Thriller, bei dem ein jeder Leser sicherlich ein mulmiges Gefühl haben sollte, wenn er selbst einen digitalen Helfer bei sich Einzug gewähren ließ. Letztlich erleben wir einen spannenden und rätselhaften Roman bis zum Schluss, in der die Auflösung schlüssig und nachvollziehbar ist und trotz nur weniger Protagonisten der Geschichte, wir bis zum Ende nicht wissen, wer oder was wirklich hinter der Sache steckt.