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Kevin Wignall - When we were lost

 

Der Autor

 

Kevin Wignall, geboren in Brüssel. lebte bereits an vielen verschiedenen Orten in Europa, ehe er sich in seiner Wahlheimat England niederließ. Wignall selbst reist gerne, wenngleich er eigentlich überhaupt nicht besonders gerne fliegt. Nach vielen bisherigen Thrillern ist When we were lost sein erstes Jugendbuch, deren Verfilmung bereits in Planung ist.

 

 

Inhalt

 

Tom ist kein geselliger Jugendlicher. Nach dem Tod seiner Eltern wuchs er nicht wirklich umsorgt auf und so meidet er eigentlich jegliche Freundschaften. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass er sich eher widerwillig dazu überreden lässt, mit seiner Schulklasse auf eine Exkursion nach Costa Rica zu fliegen. Nach plötzlichen Turbulenzen stürzt die Maschine ab und Tom ist zusammen mit anderen 18 Jugendlichen die scheinbar einzigen Überlebenden des Absturzes. Den Jugendlichen bleibt nicht viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn schnell stellen sie fest, dass sie sich mitten im tiefsten Dschungel befinden. 

 

Während Tom sich umsieht und relativ schnell den Entschluss fasst, dass es das Beste ist das Wrack zu verlassen, um sich auf die Suche nach Hilfe zu begeben, ahnt er noch nicht, dass sich Joey bereits zum Anführer der Überlebenden auserkoren hat und ganz anderer Meinung ist. Eine Reise durch den Urwald wäre zu riskant, eine Camp in der Nähe der Absturzstelle die wahrscheinlich sicherste Variante auf Hilfe zu warten. Allmählich heizt sich die Stimmung auf und letztlich müssen sich die Jugendlichen für eine Seite entscheiden: bleiben oder gehen.

 

 

Und diese Entscheidung fällt nicht leicht, denn in dem Dickicht, das die Absturzstelle umgibt, wimmelt es nur so vor wilden Tieren, unzähligen Insekten und giftigen Schlangen. Schlimmer noch: die Vorräte neigen sich langsam dem Ende zu ...

 

 

Fazit

 

Der berühmte Schmetterlingseffekt hat in dem Roman When we were lost eine entscheidende Rolle. Und damit werden wir bereits schon zu Beginn des Buches konfrontiert, denn dieser ist letztlich so etwas wie der rote Faden der Geschichte. Denn nach dem Absturz des Flugzeug werden die Jugendlichen feststellen, dass jede noch so kleine Entscheidung eine große Auswirkung auf ihr zukünftiges Überleben haben könnte.

Kevin Wignall spielt hier geschickt mit Anspielungen auf andere ähnliche thematisierte Erzählungen, wie etwa dem Roman Herr der Fliegen oder dem Kinofilm Final Destination, ohne jedoch letztlich wirklich literarisch etwas davon abzukupfern.

 

Das es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, merkt man relativ schnell, denn die Kapitel sind gut aufgeteilt und nicht besonders lang, zeitliche Sprünge existieren nicht und die Geschichte ist keineswegs verschachtelt. Und dennoch ist sie letzen Endes flüssig zu lesen, baut eine spannende Handlung auf und überrascht mit vielen Wendungen, die man nicht wirklich vorausahnen konnte. Vor allem die Figur des Tom ist meiner Ansicht nach Wignall besonders gelungen. Einen schüchternen, zurückhaltenden Jungen als Hauptprotagonisten zu wählen, der dann keineswegs - und das trotz des Verlaufs der Geschichte - unglaubwürdig wirkt, zeigt wie Wignall die Gestaltung des Romans durchdacht hat.

 

When we were lost ist daher ein wirklich schönes Jugendbuch über ein ungewolltes Abenteuer, über Vertrauen, Zusammenhalt und die Reife Entscheidungen fällen zu müssen, mit deren Folgen sie vielleicht den Rest ihres Lebens umgehen müssen.