Der Autor
Stephen King, ich denke der Name steht für sich, hat so ziemlich alles erreicht, was man als Schriftsteller erreichen kann. Seine Bücher sind Bestseller, weltweit erhältlich und in über 50 Sprachen übersetzt. Als Stephen King 1947 in Portland, Maine auf die Welt kam, konnte sicherlich noch keiner ahnen, dass er heutzutage zu den erfolgreichsten Autoren auf dem Globus gehört. Nebenbei verfasste Stephen King auch einige Romane unter seinen Pseudonym John Swithen und Richard Bachmann. King ist verheiratet und hat drei Kinder.
Inhalt
Vier Kurzgeschichten vom Meister des Horror.
Mr. Harrigans Telefon
Craig ist ein für sein Alter ziemlich schlauer Bursche und lebt jedoch in einer eigentlich öden Kleinstadt. Als jedoch eines Tages Mr. Harrigans in die Kleinstadt zieht und er Craig bittet ihm aus Büchern vor zu lesen, entwickelt sich zwischen den beiden eine innige Freundschaft. Diese hält bis zum Tod von Mr. Harrigans, mit dessen Ableben sich Craigs Leben aber schlagartig ändern wird ...
Chucks Leben
Charles Krantz. 39 wunderbare Jahre. Danke Chuck. Eine Botschaft, die überall in der Stadt verteilt hängt, und selbst wer die Streamingportale startet, erhält erst einmal diesen Text vorgesetzt. Doch keiner in der Stadt ahnt, dass Chuck gerade im Krankenhaus im Sterben liegt, denn wirklich keiner hat Zeit, sich Gedanken zu machen, jeder ist mit sich selbst beschäftigt, denn das Ende der Welt ist nahe ...
Blutige Nachrichten
Eine Schule nahe Pittsburgh in der Vorweihnachtszeit, eine Paketbombe und ein Massaker bei dem viele Kinder sterben. Holly Gibney ist schockiert und verfolgt die Berichterstattung im Fernsehen. Dank ihres Talents kommt ihr an dem Fernsehreporter etwas seltsam vor. Und dank ausreichender Recherche ist sie sich sicher, dass der Reporter ähnlich dem ist, was sie vor einiger Zeit zur Streck gebracht hatte: den Outsider. Doch wie kann er zurück sein ...
Ratte
Drew hat schon einige Kurzgeschichten geschrieben und veröffentlicht. Doch sein Durchbruch als Romanautor mit dem großen Ruhm blieb aus. Schlimmer noch, beim letzten Versuch wäre fast seine Ehe daran gescheitert. Doch diesmal ist alles anders. Denn Drew sieht urplötzlich vor seinem inneren Auge eine Lokomotive aus dem Wilden Westen und weiß, dass er soeben die Story seines Lebens im Sinn hat. Doch um diese nieder zu schreiben, benötigt er Ruhe und beschließt sich in die alte Jagdhütte seines verstorbenen Vaters zurück zu ziehen. Als jedoch ein schlimmer Wintersturm aufzieht, ist er nicht nur von der Außenwelt abgeschottet, sondern hat sich eine üble Grippe eingefangen. Und dann liegt urplötzlich vor seiner Hütte eine Ratte ...
Fazit
Stephen King ist immer noch nicht müde. Mit Blutige Nachrichten präsentieren er uns diesmal wieder eine Sammlung von vier Kurzgeschichten.
Die erste Geschichte "Mr. Harrigans Telefon" erinnert uns an viele seiner Geschichten rund um die fiktive Kleinstadt Castle Rock. Diesmal hat King hier eine Geschichte gestrickt, die sich eigentlich um die beiden Hauptcharaktere Craig und Mr. Harrigan dreht, jedoch der eigentlich Hauptpunkt der Geschichte, nämlich ein Smartphone immer wieder in den Vordergrund rückt. Erst als Mr. Harrigans das Zeitliche segnet, nimmt die Spannung der Geschichte so richtig Fahrt auf und lässt uns gruseln.
Bei der zweiten Geschichte Chucks Leben habe ich zweifelsohne sehr lange gebraucht um in diese wirklich hereinzukommen. Denn diese startet eigentlich schon am Ende der Story und dennoch weiß keiner so recht, was er mit Chuck anfangen bzw. deuten soll. Erst allmählich merken wir, dass uns King hier eine Story kreiert hat, die uns die Geschichte rückwärts erzählt. Wir beginnen am Ende und beenden diese mit dem Anfang. Gut durchdacht, wenngleich hier die Spannung etwas gefehlt hatte.
Blutige Nachrichten ist nicht nur die Titelgebende Geschichte für die Kurzgeschichtensammlung, sondern die Zentrale in dem Buch. Denn hier treffen wir mit Holly auf einen Charaktere den wir seit Mr. Mercedes bereits kennen lernen durften und die mit Der Outsider ihren Höhepunkt als Hauptprotagonisten ihren Höhepunkt feiern konnte. Warum King sie hier wieder einen Outsider jagen lässt? Nun, dazu gibt er uns auf Seite 558 im Buch selbst eine Antwort: "Ich liebe Holly." (Zitat Stephen King aus Blutige Nachrichten, Seite 558). Doch für die Leser wird es sicherlich eine große Hilfe sein, die Vorgängerromane ab Mr. Mercedes gelesen zu haben, um die Tiefe der Geschichte zu verstehen.
Bei der letzten Geschichte Ratte findet man vom Schreibstil her auch sehr viele Parallelen zu seinen vorigen Bestsellern. Abgeschiedene Hütte, Sturm, ein bisher erfolgloser Romanautor und ein Ratte, von deren Existenz der Hauptprotagonist der Geschichte Drew überhaupt nicht überzeugt ist. Die Geschichte ist flüssig zu lesen und der Spannungsbogen nimmt immer mehr Fahrt auf, bis man gespannt auf den Sprung zum Zenit der Geschichte zusteuert.
Alles in einem ist Blutige Nachrichten mit den vier neuen Kurzgeschichten vom Meister der Horrors lesenswert, wenngleich man doch merkt, dass er es leider nicht mehr schafft an seine früheren großartigen Bestseller anknüpfen zu können (Es, Friedhof der Kuscheltiere, Shining - um hier nur einige zu nennen).