· 

Claire Douglas - Vergessen

 

Die Autorin

 

Claire Douglas arbeitete 15 Jahren lang als Journalistin in England. Danach erfüllte sie sich einen Kindheitstraum als sie beschloss Schriftstellerin zu werden. Und bereits ihr Debütroman "Missing" wurde auf Anhieb in England ein Bestseller. Nach "Missing" und "Still Alive" folgt nun ihr nunmehr dritter Thriller "Vergessen". Douglas lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in Bath, England.

 

 

Inhalt

 

Es ist einige Zeit vergangen, als Kirsty ihren Ehemann nach einem Selbstmordversuch das Leben rettete. Daraufhin kündigte er seinen Job und gemeinsam mit ihren beiden Kindern ziehen sie aus London raus in Kirstys Heimat nach Wales. In ein altes verlassenes Pfarrhaus verlieben sie sich auf Anhieb und beschließen das Haus in eine kleine Pension umzubauen. Da jedoch ihre Finanzen nicht gänzlich dafür ausreichen, beschließen sie Kirstys Mutter als Teilhaberin mit einzubinden. Mit viele Liebe im Detail renovieren sie das Haus und als schon die ersten Gäste in der Pension nächtigen, scheint ihr Glück endlich perfekt.

 

Doch das Blatt wendet sich, als eines Tages ihre Cousine Selena im Haus auftaucht. Eine Frau, die Kirsty nicht nur seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte, sondern eigentlich nie mehr in ihrem Leben haben wollte. Zu tief sitzt der Schmerz den sie vor Jahren durch Selena erfahren musste. Kaum ist sie in der Pension angekommen, geschehen merkwürdige Dinge. Jeden Morgen liegen verwelkte Blumen vor der Haustüre. Kirstys ganzer Traum scheint wie ein Blase zu zerplatzen, zumal selbst die Dorfbewohner nicht glücklich sind, dass in dem alten Pfarrhaus neues Leben einzieht. 

 

Als Kirsty endlich den Mut findet, ihre Cousine zur Rede zu stellen und sie darauf ihre Differenzen der Vergangenheit aus der Welt geschafft haben, wird Selena plötzlich ermordet aufgefunden. Doch wer war der Mörder und warum? Kirsty weiß, dass sie nun endlich die Vergangenheit aufarbeiten und die Wahrheit von damals ans Licht kommen muss ...

 

 

Fazit

 

Claire Douglas versetzt uns mit ihrem neuen Thriller "Vergessen" in die, bis zum versuchten Selbstmord ihres Mannes, eigentlich glückliche Kirsty. Sie zieht in ihre Heimat nach Wales und scheint endlich ihr Glück gefunden zu haben. Schnell nimmt die Geschichte einen anderen Verlauf. Denn nicht nur ihr Mann, sondern auch ihre Mutter verhält sich zunehmends seltsam. Das Ganze findet seinen Höhepunkt als Selena in der Pension eintrifft.

 

Von da verlagern sich die Handlungen fast gänzlich auf die Spannungen zwischen Kirsty und Selena, und deren Kindern. Allmählich versucht Douglas hier den Spannungsbogen aufzubauen und versucht viele Klischees eines alten verlassenen Hauses mit in die Story einzubauen. Kirstys Tochter Evie findet unter den Brettern ihres Zimmers eine alte Porzellanpuppe und fängt kurz darauf das Schlafwandeln an, Geschichten um den Selbstmord in dem Haus machen die Runde und dann mietet ausgerechnet noch eine alte Frau ein Zimmer, die Tarotkarten legt und die Spukgeschichte weiter anheizt. 

 

Doch leider bringen auch diese Klischees die Geschichte und die Spannung so richtig in Fahrt. Zwar werden immer mehr Geheimnisse aus der Vergangenheit offenbart und aufgedeckt, aber so wirklich tief kommt man nicht in das Geschehen herein. Als auch noch Kirstys Halbbruder eintrifft, verliert die Story irgendwie gänzlich an Halt. Zu viel möchte Douglas auf einmal erzählen und verschachteln. Und einzig der sehr einfachen Sprache und dem doch ziemlich überzeugenden Schreibstil ist es zu verdanken, dass die Langeweile nicht gänzlich überragt. 

 

Alles in einem ist "Vergessen" zwar ein hübscher Roman rund um Jugendsünden und einer Pension, die dann auch noch letztlich zum Mittelpunkt eines Familientreffen degradiert wird, doch einen wirklichen Thriller suchen wir hier leider vergebens.