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Veit Etzold - Blutgott

 

Der Autor

 

Prof. Dr. Veit Etzold wurde 1973 in Bremen geboren und ist Autor von vielen Spiegel-Bestsellern. Sein Schriftstellerisches Markenzeichen ist zweifelsohne das Aufarbeiten von komplexen Themen in seinen Thrillern. In seiner Tätigkeit als Experte für Strategie und Storytelling beriet er bereits einige internationale Unternehmen und ist unter anderem Mitglied der Atlantikbrücke und Global Bridges. Derzeit lehrt er neben seinem Job als Schriftsteller seit 2018 auch Wirtschaftswissenschaft.

 

 

Inhalt 

 

Während ein IC der DB Nordrhein-Westfalen durchfährt wird ein 19-jähriges Mädchen in einem Abteil von einer Gruppe Jungen auf bestialische Weise ermordet. An der Fensterscheibe des Abteil mit Blut ein rätselhaftes Symbol. Selbst die hartgesottenden Ermittler vom BKA Berlin um Patho-Psychologin Clara Vidalis lässt dieses Verbrechen nicht kalt. Schnell sind sie zwar den Tätern auf der Spur, müssen jedoch feststellen, dass diese für die Tat nicht belangt werden können. Denn die Täter sind alle unter Vierzehn und daher, nach deutschem Recht, noch nicht strafmündig.

 

Doch darüber können sich die Ermittler nicht lange ärgern, denn noch während der laufenden Ermittlung geschieht ein weiterer Mord und bald schlagen immer weitere kindliche Killer in ganz Deutschland zu. Schnell wird ihnen klar, dass sie diese nicht auf eigene Faust gehandelt haben konnten, und kommen dem Drahtzieher auf die Spur. Dieser nennt sich Blutgott, erfreut sich an den Morden der Jugendlichen und fordert immer blutigere Opfer. Langsam läuft den Ermittlern die Zeit weg, bis sich ausgerechnet im Dark-Net eine Spur findet.

 

Doch nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Kann das BKA Berlin den Verrückten Blutgott stoppen?

 

 

Fazit

 

Der "Blutgott" ist mittlerweile der bereits siebte Roman von Veit Etzold rund um die Patho-Psychologin Clara Vidalis. Da ich die vorigen sechs Bände der Reihe bisher noch nicht gelesen habe, kann ich sagen, dass man Blutgott auch zweifelsfrei als eine eigene abgeschlossene Handlungsgeschichte lesen kann. Die 
Zusammenhänge der einzelnen Protagonisten erscheint zwar etwas schwierig, hindert aber den Leser keineswegs an der Story selbst. 

 

Einige Bezüge sind zwar zu den vorherigen Fällen von Clara Vidalis verknüpft, aber auch hier nicht ausschlaggebend für den jetzigen Thriller. Da es sich hierbei um meinen ersten Thriller von  Veit Etzold handelt, kann ich nur auf den jetzigen Schreibstil in "Blutgott" eingehen. Eines vorweg: die Geschichte ist nicht für zarte Gemüter gedacht, es werden brutale Szenen beschrieben, die sicherlich dem ein oder anderen zu "heftig" erscheinen werden. Aber schließlich handelt es sich hierbei um einen Thriller und nicht um einen Liebesroman, Gewaltszenen und deren Beschreibung sind in diesem Genre keineswegs unüblich. 

 

Zur Geschichte selbst merkt man, dass hierfür Veit Etzold weitgehende Recherchen betrieben hat. Er erkundigte sich nicht nur "intern" in der Familie (Frau Etzolds Frau arbeitet als Fachärztin in der Berliner Charité), sondern auch "extern" insbesondere um die Tiefen des Dark-Net sicher und wahrheitsgemäß einfließen zu lassen.

 

Die Story ist gut durchdacht und die wenigen Sprünge zwischen den Protagonisten verlaufen reibungslos. Daher kommt schnell ein gewisser Lesefluss, der nicht durch Ausschweifungen abebbt. Alles in einem ist "Blutgott" daher ein durchaus lesenswerter, wenngleich auch blutiger Thriller, der sicherlich den ein oder anderen auch etwas schockierend zurücklassen wird. Denn wenngleich die Story erfunden ist, so unglaubwürdig sind die Szenen daraus leider in der heutigen Zeit nicht.