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Peter Swanson - Ein Tod ist nicht genug

 

Der Autor

 

Peter Swanson, geboren 1968 in Concord, Massachusetts, studierte am Trinity College, an der University of Massachusetts in Amherts und erhielt einen MFA am Emerson College. 2014 veröffentlichte Swanson mit "The Girl With a Clock For a Heart" (deutsch: "Die Unbekannte") seinen ersten Roman und war damit auf der Shortlist des Los Angeles Time Book Prize. Mit seinem zweiten Roman "The Kind Worth Killing" (deutsch: "Die Gerechte") gewann er sogar den New England Society Book Award. Beide Bücher wurden bereits in mehrere Sprachen übersetzt. 

Zusammen mit seiner Frau lebt er derzeit in Sommerville, Massachusetts.

 

 

Inhalt 

 

Als sein Vater beim Sturz von der Klippe ums Leben kommt, ist Harry Ackerson am Boden zerstört und muss zurück in seine Heimatstadt nach Maine. Schnell hakt die Polizei den Tod als Unfall ab, doch Harry zweifelt diese Version an. Sein Vater war bis dato fit und kannte den Weg entlang der Klippen seit Jahren. Als er sich vorübergehend bei der neuen Frau seines Vaters und Stiefmutter Alice niederlässt, ahnt er nicht, in welche Gefahr er sich seit seiner Rückkehr begeben hat.

 

Denn plötzlich taucht nicht nur eine ihm bis dato Unbekannte auf der Beerdigung seines Vaters auf, sondern seine Stiefmutter hegt zudem den Verdacht, dass sein Vater eine Affäre hatte. Je mehr er in der Vergangenheit forscht, desto mehr Frauen tauchen auf, die scheinbar alle in Verbindung mit seinem Vater stehen. Als die Polizei die These des Unfalls revidiert, ist sich Harry gänzlich bewusst, dass Einer ein falsches Spiel mit ihm spielt.

 

Harry ist sich nun sicher, dass sein Vater ermordet wurde, ermittelt auf eigene Faust und gerät immer tiefer in den Strudel, deren Schlüssel zur Lösung scheinbar immer wieder auf Alice zurückfällt. Hat sie wirklich etwas mit dem Tod Ihres Mannes zu tun? 

 

 

Fazit

 

Peter Swanson zieht in seinen Romanen immer wieder weibliche Protagonisten in die Hauptrollen seiner Handlungen. In diesem Fall ist es vor allem Harrys Stiefmutter Alice. Bereits nach seiner Ankunft ist sie gänzlich auf Harry fixiert und bemuttert ihn, als wäre er noch ein Schulkind. Vor allem die Rolle von Alice ist über die ganze Geschichte sehr mysteriös. Denn Swanson schafft es durch seine vielen Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart immer wieder ein Netz aus Intrigen und Liebe zu spinnen. Dadurch fällt es einem glücklicherweise schwer, sich anfangs bereits auf einen Mörder festzulegen.

 

Zu Beginn nimmt der Roman erst sehr langsam an Fahrt auf. Ein bisschen unspektakulär ist der Tod des Vaters und die Rückkehr von Harry in seine Heimatstadt. Dennoch merkt man sehr schnell, dass etwas an dem einfachen Unfalltod des Vaters nicht stimmen kann. Denn zu viele Handlungen deuten darauf hin, dass zumindest einer in dieser Geschichte ein wohl ziemlich falsches Spiel spielt.

 

Erst nach einigen Kapiteln, wenn man sich auf die vielen Sprünge in die Vergangenheit eingestellt hat, kommt man so richtig in die Geschichte rein, die dann auch wirklich Spannung aufbauen kann. Doch je näher man dann dem Höhepunkt der Story zusteuert und das Buch sich dem Ende neigt, wird sicherlich dem ein oder anderen Leser bereits klar, wer hinter dem Tod des Vaters steckt. Und dann löst Swanson die Geschichte und deren Hintergründe am Ende gänzlich auf, deren Ende Swanson eigentlich auch offener hätte gestalten können.

 

Alles in einem ist "Ein Tod ist nicht genug" ein Roman, bei dem Swanson seinem Schreibstil der vorherigen Romane - die keinesfalls etwas mit dem jetzigen Buch zu tun hat - treu bleibt, wenngleich man sagen muss, dass es sich diesmal, aus meine Sicher, eher um einen Krimi denn um einen Thriller handelt.