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Melanie Raabe - Die Wälder

 

Die Autorin

 

Melanie Raabe, geboren 1981 in Jena, DDR, studierte Medienwissenschaften und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum. Mit ihrer Kurzgeschichte "Die Zahnfee" erhielt sie 2011 den ersten Platz des Deutschen-Kurzkrimi-Preis des Krimifestivals Tatort Eifel, bevor sie 2015 auf der Buchmesse in Leipzig ihren ersten Roman "Die Falle" veröffentlichte und ebenso die Buchrechte und Filmrechte an diesen verkaufte.

Neben ihren beiden anderen Romanen "Die Wahrheit" (2016) und "Der Schatten" (2018), erscheint nun ihr mittlerweile vierter Roman "Die Wälder".

 

Melanie Raabe ist zudem Lesebotschafterin der Stiftung Lesen und lebt derzeit in Köln.

 

 

Inhalt

 

Unerwartet stirbt Ninas bester Freund Tim, der sie seit ihrer Kindheit begleitete. Für Nina bricht eine Welt zusammen. Als sie dann noch erfährt, dass er vor seinem Tod versucht hatte, sie zu erreichen, ist sie gänzlich am Boden zerstört. Doch Tim hat ihr eine letzte geheimnisvolle Nachricht hinterlassen: Nina solle seinen Auftrag zu Ende bringen und seine Schwester finden, die einst vor Jahren in den endlosen Wäldern ihres Heimatdorfes verschwand. Schon immer haben die Wälder eine düstere Ausstrahlung auf Nina und ihre damaligen Freunde. Und ausgerechnet jetzt soll sie in das Dorf zurückkehren und das letzte Puzzleteil eines Rätsels finden, das einst bereits in ihrer Kindheit begann.

Wird Nina über ihren Schatten springen können und in das Dorf, das sie eigentlich nie wieder betreten wollte, zurückkehren? 

 

 

Fazit

 

 

Melanie Raabe, zweifelsohne noch ein junger Stern unter den Autorin, bringt uns mittlerweile ihren bereits vierten Roman auf den Markt, deren Titel "Die Wälder" zusammen mit einem spannenden Cover sicherlich den ein oder anderen neugierigen Blick auf sich ziehen wird. 

Zur Geschichte selbst ist eigentlich relativ schnell das wichtigste erzählt, die junge Nina soll ihrem kürzlich verstorbenen Freund seinen letzten Willen erfüllen, in das Dorf ihrer Jugend zurückkehren und dort seine vor Jahren verschwundene Schwester finden.

Was jedoch das eigentlich spannende daran ist, dass die Wälder wohl dunkel, mysteriös und endlos erscheinen. Ein Dorf im Nirgendwo, wo einst in den jungen Jahren von Nina viel seltsames passiert ist und sie bis heute noch gruseln lässt.

 

Der Roman beginnt spannend und wir erleben eigentlich nur zwei Zeiten, die Vergangenheit von damals und die aktuelle Gegenwart, die sicherlich den Großteil der Story abdeckt, denn schließlich ist der Weg in das kleine Dorf lange. Das Buch ist wirklich flüssig zu lesen, da die Absätze und Kapitel überschaubar sind, kurz und gut leserlich und auch die Monologe der Protagonisten keineswegs abschweifen. Melanie Raabe schafft es einen vom ersten Buchstaben weg zu fesseln. Auch immer wieder kleine Wendungen im Ablauf der Geschichte und die ein oder andere kleine Überraschung zeugen von einer jungen und mutigen Schriftstellerin, die mit allen Feinheiten "herumspielt". Und als wir uns bereits auf den Zenit der Geschichte befinden und das Ende erwarten, macht Melanie Raabe in meinen Augen jedoch einen Fehler, der leider das ganze Buch etwas abschwächt.

 

Denn plötzlich möchte sie alles auflösen, jede Kleinigkeit, jedes rätselhafte und unerklärliche in der Geschichte bedarf ihrerseits einer Aufklärung, sodass die mysteriöse und düstere Stimmung des Romans ziemlich schnell verpufft und zum Ende komplett abebbt.

Das ist leider ein kleiner Wermutstropfen eines sonst wirklich empfehlenswerten Buches.