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Sebastian Fitzek - Das Geschenk

 

Der Autor

 

Sebastian Fitzek zählt sicherlich zu den derzeit erfolgreichsten deutschen Autoren. Einst durch seinen Debütroman "Die Therapie" bekannt geworden, hat er mittlerweile nicht nur viele weitere hochklassige Romane veröffentlicht, die für Kinoverfilmungen und Theateradaptionen als Vorlage dienten, sondern begibt sich bereits zum wiederholten Male auf eine musikalische Lesetour quer durchs Land. Fitzek wurde als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Sebastian Fitzek lebt und arbeitet in Berlin.

 

 

Inhalt

 

Für Milan Berg könnte es ein ganz normaler Arbeitsalltag werden, würde er nicht plötzlich, an einer roten Ampel stehend, auf einen Zettel in einem Fahrzeug aufmerksam. Ein junges Mädchen hält dieses gegen die Autoscheibe und an ihrem Gesichtsausdruck sieht Milan, dass das Mädchen scheinbar Hilfe braucht. Doch Milan hat ein Problem: er ist Analphabet und kann die geschriebenen Worte auf dem Zettel nicht verstehen. Jedoch ist er sich sicher, das Mädchen ist in Lebensgefahr und ehe er seinen ersten Schreck überwunden hatte, ist das Auto bereits fast außer Sichtweite. Milan nimmt rasch die Verfolgung auf. Was er jedoch nicht ahnt, dass damit eine albtraumhafte Irrfahrt beginnt, dessen Ende sich Milan längst noch nicht bewusst ist.

Je mehr er sich mit dem Hilferuf des Mädchens beschäftigt, desto tiefer gerät er hinein und zu spät wird ihm bewusst wie entsetzlich die Wahrheit werden kann und die Unwissenheit manchmal das größte Geschenk auf Erden sein kann. Denn Milan Bergs Leben ändert sich ab diesem Tag schlagartig.

 

 

Fazit

 

Sebastian Fitzek, der Garant für spannende Unterhaltung, albtraumhafte Begegnungen und Thriller, die einem sicherlich schon das ein oder andere Mal das Blut in den Adern gefrieren lassen. Seit nunmehr 13 Jahren seit seinem Debütroman "Die Therapie" im Jahr 2006 entführt er uns regelmäßig in die Abgründe der menschlichen Seele und bringt uns immer wieder spannungsgeladene Unterhaltung ins Regal, dessen Wendungen, Handlungen und allen voran ein oftmals überraschendes Ende er sich letztlich dadurch von anderen Autoren abhebt. Denn für Fitzek ist kein Buch normal, keine Geschichte hat einen klaren Handlungsstrang, die Wendungen sind sein persönlicher Schreibstil und sicherlich deshalb zählt er mittlerweile zu einem der größten deutschen Autoren.

 

Mit "Das Geschenk" bringt er uns nun einen Roman, bei dem man auf den ersten Blick überhaupt nicht weiß, worauf man sich hier einlässt. Die Umverpackung des Buches ist schon genial durchdacht und alleine diese wird sicherlich den ein oder anderen neugierigen Leser anziehen. Doch die Geschichte selbst bleibt erst ein bisschen im Dunkeln. Wir haben mit Milan Berg einen Hauptprotagonisten, von dem wir nur wissen, dass er Kleinkrimineller und Analphabet ist. Er schlägt sich so durchs Leben, als er eines Tages den Hilferuf eines Kindes im Fahrzeug neben ihm entdeckt. 

 

Von da an ändert sich nicht nur sein Leben, sondern der gesamte Handlungsstrang. Es entwickelt sich ein Katz und Maus Spiel und immer mehr wird Milan irgendwie tiefer mit hineingezogen. Die Geschichte ist teilweise sehr verstrickt und sehr komplex, dass man als Leser wirklich aufpassen muss, den berühmte Roten Faden nicht zu verlieren, denn dann, soviel sei vorab gewarnt, wird es schwer das Ende zu begreifen. Doch genau solche Romane machen doch erst das Lesen interessant. Wer möchte schon ein Buch beginnen, wo er anfangs bereits weiß, wer der Mörder ist (und das ist wirklich nicht immer der Gärtner). 

 

Sebastian Fitzek hat es wieder geschafft mit "Das Geschenk" einen Roman zu verfassen, der seinem eigenen Schreibstil treu bleibt, den Leser fesseln kann und auch erneut eine Randgruppe in Deutschland in den Vordergrund stellt, um darauf literarisch darauf aufmerksam zu machen. Denn Fitzek ist nicht nur ein großartiger Autor, sondern hebt mit seinen Bücher oftmals gerne auch unterschwellig seinen Zeigefinger auf die derzeitige Gesellschaft.

Alles in einem ist "Das Geschenk" absolut lesenswert und wird dadurch sicherlich auch einige Drehbuchautoren bereits kribbelnde Finger und leuchtende Augen bescheren, denn eine Filmadaption wäre hier sehr gut angebracht, denn zweifelsohne wird es dem ein oder anderen Leser passieren, der Geschichte nicht mehr folgen zu können.

 

Öffnen Sie also das Geschenk und erfahren Sie die Geschichte von Milan Berg, denken Sie aber daran, manchmal ist die Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden.