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Jo Nesbø - Messer

 

Der Autor

 

Jo Nesbø ist Musiker, Ökonom und Schriftsteller. Dank seiner Harry-Hole-Reihe zählt er zu den renommiertesten und erfolgreichsten Schriftsteller weltweit. Viele seiner Werke wurden in unzählige Sprachen verfasst und verfilmt. Privat lebt Nesbø in Oslo, Norwegen.

 

 

Inhalt

 

Harry Hole, zweifelsohne einer der besten Mordermittler Oslos, ist am Boden. Seine Ehe ist gescheitert, die Karriere hat er aufs Spiel gesetzt und dann wacht er auch noch ohne jegliche Erinnerung bei sich zuhause auf. Die durchzechte Nacht hat Spuren hinterlassen, seine Kleidung ist voller Blut und seine Hände verletzt. Jegliches Interesse an einer Aufklärung spült Harry Hole erst einmal mit Alkohol herunter. Harry Hole ist nur noch ein Schatten seines selbst.

 

Und als er plötzlich auch noch darüber informiert wird, das ein geliebter Mensch ermordet wurde, reißt es Hole endgültig den Boden unter den Füßen weg. Aber bei einem ist sich Hole sicher: er kennt den Mörder und will ihn zur Strecke bringen. Er heftet sich an seine Fersen und stellt jedoch fest, dass dieser ein wasserfestes Alibi zur Tatzeit hat und Holes Suche beginnt von vorne. Je tiefer er sich darin versteift den Mörder zu finden, desto mehr Verdächtige tun sich auf und viel schlimmer, Hole versinkt immer tiefer in Selbstmitleid, Depression und Alkohol. Hole verliert immer mehr den Bezug zur Realität und handelt auf eine Faust - ohne zu wissen, dass er sich dadurch in Gefahr begibt.

 

 

Fazit

 

Mit "Messer" liefert uns Nesbø endlich den langersehnten und mittlerweile 12. Band aus der Harry-Hole-Reihe, einer Krimireihe die international  regelmäßig auf vielen Bestsellerlisten stehen und dessen Buch "Schneemann" bereits erfolgreich verfilmt wurde. Jo Nesbø hat mit Harry Hole eine Figur erschaffen, die durch ihre egozentrische und draufgängerische Art ein großes Publikum gefunden hat. Denn Hole ist zwar sicherlich der erfolgreichste Mordermittler der Osloer Polizei, legt aber auch Methoden an den Tag, die einen immer wieder überraschen und schockieren.

 

Nachdem Hole sich bei seiner Frau Rakel endgültig ins Aus katapultiert hat und die Ehe vor dem Aus steht, findet sich Hole vor dem Abgrund. Sein Stiefsohn Ole ist weiter in den Norden gezogen, seine Alkoholsucht ist zurück und dann gerät letztlich sein Leben vollkommen aus der Bahn. Nesbø legt mit einem Feuerwerk los und fordert in diesem 12. Roman vor allem den Leser. Denn obwohl wir bereits am Anfang der Geschichte einen altbekannten Straftäter vorgesetzt bekommen, so glauben wir nicht wirklich daran, dass damit schon alles erzählt sein kann. Und tatsächlich kommt eine sehr ungewöhnliche Wendung. Holes Kartenhaus stürzt endgültig zusammen als ein nahe stehender Mensch ermordet wird. Ab diesem Zeitpunkt erleben wir eine gewaltige Wendung: die Story nimmt richtig Fahrt auf und Hole gerät auf Hochtouren. Jedoch gerät er, ohne es zu wissen, durch die persönliche und emotionale Bindung zur ermordeten Person auf eine Kamikaze-Fahrt quer durch Norwegen. Immer wieder findet er neue Verdächtige, was letztlich eine großes verstricktes Netz hinterlässt.

 

Nesbø hat wieder eine Mal eine überzeugenden und plausible Geschichte gestrickt, die uns hoffen, aber auch trauern lässt, denn zweifelsohne werden in diesem Roman viele altbekannte "Gesichter" aus der Harry-Hole-Reihe von uns gehen. Welche es sein werden, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Auch wenn man glaubt, dass nach mittlerweile zwölf Geschichten rund um den Mordermittler, Langeweile aufkommen könnte, der wird mit "Messer" wieder eines besseren belehrt. "Messer" ist spannend bis zur letzten Seite.