Der Autor
Rob Hart ist politischer Journalist, arbeitete als Kommunikationsmanager für Politiker und im öffentlichen Dienst der Stadt New York und veröffentlichte bereits einige Kurzgeschichten und war Autor einer Krimiserie. Mit "Der Store" bringt er nun seinen ersten großen Unterhaltungsroman auf den Markt. Aktuell ist er Verleger von MysteriousPress unter dem Dach von The Mysterious Bookshop in Manhattan. Zusammen mit seiner Frau und Tochter lebt er auf Staten Island.
Inhalt
Die Welt ist nicht mehr wie wir sie einst kannten. Die Umwelt ist zerstört, die Städte größtenteils verlassen und viele sehen sich nur noch nach einem: einer Unterkunft und einem Job. Das alles kann der größte Arbeitgeber der Welt bieten: Cloud. Ein Versandhandel der alles bequem mit einer Drohne nach Hause liefert, denn auf die Straße traut sich nach dem BlackFriday Massaker in einem Einkaufszentrum ohnehin keiner mehr. Und obwohl Cloud als eines der härtesten Arbeitgeber gilt, wollen alle dort arbeiten. Denn neben einer festen Arbeitsanstellung, einer Wohnung und einem Rabatt auf alle Cloud-Artikel, bietet die sogenannte MotherCloud, einer der vielen Außenstellen, alles, was man derzeit in seinem begrenzten Lebensraum benötigt. Kein Wunder, dass sich auch Paxton nach seiner Kündigung als Strafvollzugsbeamter bei CLoud um einen der vielen Jobs bewirbt.
Und Paxton hat Glück: Anders als viele andere besteht er den Aufnahmetest und erhält einen Job als Security-Mitarbeiter. Doch schnell merkt er, dass das Leben in der MotherCloud nicht nur Vorteile bietet, es ist vor allem auch eins: eine erfolgsorientierte Maschinerie der Überwachung und totalen Leistungsgesellschaft - denn wer zu wenig Sterne vorweist, wird sofort entlassen.
Paxtons Alltag wird schnell eintönig und langweilig, bis er auf die junge dunkelhäutige Zinnia stößt. Diese arbeitet als Sammlerin der Waren in einen der Hochregallagern. Doch was er nicht ahnen kann, Zinnia ist aus einem ganz anderen Grund bei Cloud, denn unter der heilen Oberfläche des Systems bröckelt es und nicht nur weil der Gründer des Unternehmens im Sterben liegt. Paxton und Zinnia werden ein Paar, nichts ahnen, dass er bald eine Entdeckung macht, die alles zerstört.
Fazit
Wir suchen etwas bestimmtes und schon sind wir am Smartphone oder Tablet und bestellen uns das Gesuchte ganz einfach online. In Zeiten von Flatrates, High-Speed-Internet und unzähligen Onlineshops ist das ja zum Glück alles möglich. Doch was wir wissen, uns aber viel zu selten bewusst machen ist die Fassade dahinter. Denn um das ganze System am Laufen zu halten sind viele Arbeitskräfte nötig. Und wer den günstigsten Preis auf dem Markt haben möchte, der spart an vielen Stellen.
Und genau diese Thematik greift Rob Hart mit seinem Roman "Der Store" auf. Zweifelsohne weist Harts "Cloud" viele Parallelen zum größten Onlinehändler unserer Zeit auf und das ist sicherlich meiner Meinung nach auch beabsichtigt.
Wir kennen die Romane "1984", die "Schöne neue Welt" und schauen uns "Big Brother" an, doch was, wenn genau diese totale Überwachung irgendwann zum Alltag wird, wenn wir nur noch wie Maschinen agieren müssen, damit wir ein Dach über dem Kopf haben und uns Lebensmittel leisten können. "Der Store" kann uns hierfür sicherlich eine Auskunft geben, denn obwohl sicherlich vieles der von Rob Hart beschriebenen Szenarien überzogen und übertrieben scheinen, sollten wir uns bewusst machen, dass es schnell zur Realität werden könnten. Hart versucht in einem spannenden Roman zu verdeutlichen, worauf wir uns besinnen und konzentrieren sollten, wie wir auf die Umwelt und Menschlichkeit achten sollten und was letztlich unser größter Feind werden könnte. Denn wie im Roman beschrieben, geht es letztlich dem Gründer der Cloud nur um eines: Kapitalismus.
Das Buch ist für die jetzige Zeit genau richtig, ist ziemlich gut zu lesen, da hier eine Story erzählt wird, die keineswegs abschweift oder den Handlungsstrang zu sehr in die Länge zieht. "Der Store" ist eine Abrechnung für die heutige Zeit, eine Warnung für alle die die Zukunft gestalten möchte und vor allem eines: Für Rob Hart ein wirklich gelungenes Romandebüt.