· 

C. J. Tudor - Lieblingskind

 

Die Autorin

 

C. J. Tudor hatte schon viele Jobs in ihrem Leben: Synchronsprecherin, Werbetexterin, TV-Moderatorin und sogar Hundewalkerin. Mit ihrem Debütroman "Der Kreidemann" wurde sie letztlich auch zur Autorin und schaffte mit eben diesem Buch einen weltweiten Erfolg. Denn der Roman wurde mittlerweile in über 40 Länder verkauft. Privat wuchs Tudor in Nottingham auf, wo sie auch heute noch mit ihrem Lebensgefährten und ihrer kleinen Tochter lebt.

 

 

Inhalt

 

Nichts ist mehr wie es einmal war, als eines Nachts die kleine achtjährige Annie verschwand. Das ganze Dorf Arnhill sucht nach ihr, doch leider vergebens. Doch bereits 24 Stunden nach ihrem Verschwinden taucht sie plötzlich wieder vor der Haustüre auf - unversehrt. Und was wie ein Wunder klingt, ist vor allem für ihren Bruder Joe der Beginn eines unvorstellbaren Albtraums. Denn obwohl sie unversehrt war, weiß er sofort, dass es nicht seine Annie ist, die zurückkam. Und mit jedem Tag steigt die Angst gegenüber seiner Schwester.

 

Mittlerweile sind 25 Jahre vergangen als der mittlerweile als Lehrer tätige Joe eine Email erhält, aus der hervorgeht, dass jemand weiß was mit seiner Schwester geschah und noch viel schlimmer, dass es wieder passierten wird. Joe wird klar, dass er zurück in seine Heimatstadt muss, und bewirbt sich an der örtlichen Schule in Arnhill, dem Ort seiner Kindheit. Dort angekommen merkt er jedoch schnell, dass er nicht einmal unter den Leuten erwünscht ist, die einst in seiner Clique waren. Je länger er recherchiert desto mysteriöser wird es in dem kleinen Ort. Joe gibt nicht auf, endgültig herauszufinden was vorgefallen ist, doch hat er noch ein anderes, weit größeres Problem: "Freunde" aus der Vergangenheit sind ihm auf den Fersen und so hofft er gleichzeitig auch in Arnhill erst einmal untertauchen zu können - womit er sich natürlich gänzlich irrt. Es beginnt eine Jagd nach der Wahrheit und ein Kampf gegen seine Vergangenheit.

 

 

Fazit

 

Wer schon den Klappentext liest, hört bereits die Spannung knistern. Ein achtjähriges Mädchen verschwindet und kommt kurze Zeit später scheinbar unversehrt wieder zu Hause an. Alle sind glücklich, außer ihrem Bruder Joe. Dieser ist zweifelsohne der Hauptprotagonisten der ganzen Story, wir lernen ihn als Teenager in vielen Zeitsprüngen kennen, aber auch als Erwachsenen, wo er als Lehrer tätig ist. Jedoch sicherlich nicht so erfolgreich wie erhofft, er hinkt, raucht und trinkt, ist vom Schicksal gebeutelt und hat noch die ein oder andere Schattengestalt an seinen Fersen, die er nicht so leicht los wird. 

 

Und doch ist er sich sicher, dass er das Rätsel in seiner Heimatstadt lösen kann. Hier setzt Tudor auf ein ziemlich bekanntes Muster, das wir von einem anderen Autor kennen: man nimmt eine Handvoll Teenager, ein verlassenes Gelände, Schüler die gemobbt werden und eine gruselige Story, die wir uns zuerst nicht logisch erklären können. Spätestens im Verlauf der Geschichte - bei der ein Puzzleteil nach dem anderen zusammengesetzt wird, finden wir dann doch viele parallelen zu dem bereits erwähnten Schriftsteller, den ich bereits erwähnt hatte - gemeint ist der Meister des Horrors Stephen King. Vieles in der Geschichte von C. J. Tudor weißt hier Parallelen auf, die aber - zweifelsohne - keineswegs abgekupfert wirken. Warum das ganze dann doch ein wenig den Romanen von King ähnelt, kann ich leider der Spoilergefahr wegen an dieser Stelle nicht sagen. 

 

Aber nichts desto trotz können wir dennoch festhalten, dass C. J. Tudor hier einen Thriller geschaffen hat, der meiner Ansicht nach überzeugt, wenngleich manchmal auch ein bisschen der Spannungsbogen zu locker lässt und das ein oder andere I-Tüpfelchen in der ganzen Story fehlt. "Lieblingskind" ist ein Roman der überrascht und sicherlich auch deswegen, weil wir uns unter der kurzen Beschreibung nicht wirklich eine Story denken können. Und das sollte doch ein Spannungsroman erwirken, oder?