· 

Paul Tremblay - Das Haus am Ende der Welt

 

Der Autor

 

Paul Tremblay hat sich bisher eher mit Veröffentlichungen von Kurzgeschichten in der Los Angeles Times, Entertainment Weekly only und "Year's Best"-Anthologien einen Namen gemacht. Damit gewann er bereits den Bram Stoker Award, den British Fantasy, sowie den Massachusetts Award. Sein Roman "Das Haus am Ende der Welt" ist damit sein Debüt unter den Romanautoren. Tremblay selbst hat einen Master-Abschluss in Mathematik und lebt mit seiner Familie außerhalb von Boston, USA.

 

 

Inhalt

 

Eigentlich wollten sich Eric und Andrew zusammen mit ihrer Adoptivtochter Wen eine Auszeit nehmen. Eine abgelegene Ferienhütte in den Wälder New Hampshires, ohne Smartphone und Internet. Nur Entspannung und viel Zeit mit der Familie. Doch als eines Tages Wen beim Fangen von Grashüpfern einen fremden Mann trifft, ist das Idyll dahin. Denn neben dem eigentlich freundlichen Fremden tauchen drei weitere Gestalten auf und sind bewaffnet bis an die Zähne. Als sie letztlich ins Haus eindringen können, schwören sie jedoch, den dreien kein Haar zu krümmen. Denn sie brauchen ihre Hilfe, an der das Schicksal der gesamten Menschheit hängt.

Was Eric und Andrew zuerst für Wahnvorstellungen hält, wird zusehends realer und sie müssen eine Entscheidung treffen. Doch plötzlich eskaliert die Situation und der vermeintliche Familienausflug wird gänzlich zur Hölle ...

 

 

Fazit

 

Wie bereits erwähnt verfasste Paul Tremblay bisher lediglich Kurzgeschichten in Anthologien, ehe er sich nun erstmals an seinen ersten Roman wagt. Zuerst einmal finde ich es erwähnenswert, dass sich ein Romanautor für ein homosexuelles Paar, zusammen mit einer Adoptivtochter, als Hauptcharaktere der Geschichte entschieden hat. Dies wagen in der heutigen Zeit doch viel zu wenige Schriftsteller. Wenngleich auch diese Entscheidung für die Geschichte eigentlich überhaupt nicht relevant ist.

Doch nun zur Story selbst. Tremblay wählt als Hauptschauplatz eine abgelegene Ferienhütte in den Wäldern New Hampshires und zeigt damit schon einmal dem Leser von Anfang an, wie aussichtslos die Situation scheint. Denn Hilfe im Umgang mit den vier Fremden, die eines Tages unerwartet auftauchen, können sie dadurch auf jeden Fall nicht erwarten. Somit scheinen Eric und Andrew auf sich alleine gestellt. Die Situation wird im Grunde auch keineswegs düster dargestellt, da die Fremden immer wieder betonen, dass von ihnen keinerlei Gewalt zu erwarten wäre.

Und dann fragt sich der Leser immer wieder welches Anliegen die Fremden haben könnten, um einen so weiten Weg auf sich zu nehmen um ausgerechnet Eric und Andrew aufzusuchen. Dieses Geheimnis wird, sehr zur Freude der Leser, relativ schnell gelüftet. Und damit nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf, der Leser wird gefesselt und diesem fällt es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Zu überraschend sind die darauffolgenden Ereignisse, zu unglaubwürdig deren Handlungen und als dann auch noch die Gewaltbereitschaft steigt, bekommt ein jeder Genreleser seine Genugtuung.

 

Als wir uns dann jedoch allmählich dem Ende nähern und wir auf eine Auflösung der ganzen Geschehnisse warten, werden wir vielleicht ein bisschen enttäuscht, nicht nur, weil wir uns das Ende anders vorgestellt haben, sondern weil man ein bisschen das Gefühl hat, dass auch der Autor Tremblay selbst nicht genau weiß, wie er die Geschichte enden lassen sollte. Er selbst strickt sich im Verlauf der Geschichte so viele verschiedene Möglichkeiten und muss sich letztlich für eine entscheiden.

Finden Sie heraus welche er gewählt hat und ich hoffe Sie stimmen letztlich mit mir überein, dass Paul Tremblays Debüt mehr als gelungen ist.