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Andrea Wulf - Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur

 

Die Autorin

 

 

 

Andrea Wulf wurde in Indien geboren, wuchs in Deutschland auf und lebt derzeit in London. Seit ihrem Studium am Royal College of Art arbeitete sie als Sachbuchautorin und Journalistin. Für ihr Buch "Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur" wurde sie 2015 mit dem hochangesehenen Costa Biography Award ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen folgten in den nächsten Jahren darauf. Andrea Wulf schreibt u. a. für den "Wall Street Journal", die "Financial Times", die "New York Times" und "The Atlantic". Daneben findet sie sogar noch Zeit um für das Radio und das Fernsehen zu arbeiten.

 

 

Inhalt

 

Alexander von Humboldt, vor 160 Jahren eigentlich in eine Reiche Familie geboren, wollte jedoch nicht so wirklich in den adeligen Kreisen verkehren. Seine Leidenschaft galt schon früh der Wissenschaft. Dennoch studierte er in Frankfurt (Oder) Staatswirtschaftslehre, das er jedoch, nach nur einem Semester, abbrach. Er trat in den preußischen Staatsdienst als Bergbeamter ein und dank eines Studiums und seines Fleißes wurde er letztlich Bergassessor und forschte unter Tage.

 

Das weckte erst recht seinen Forscherdrang. Nach dem Tod seiner Mutter und dem Erbe ihres Vermögens, hatte er, nebst seinen Verdienst beim preußischen Staat, letztlich die finanziellen Möglichkeiten seine Wissenschaftliche Neugierde zu bändigen. Er unternahm Reisen rund um die Welt. Nichts ahnend, dass seine Südamerika-Reise die Weltanschauung verändern wird.

 

 

Fazit

 

Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur ist die eigentliche Biografie des großartigen Entdeckers Alexander von Humboldt, recherchiert und zusammengetragen von Andrea Wulf. Wie in einer Biografie üblich lernen wir Alexander ab seinen Kindertagen kennen, von Geburt an erzählt uns Wulf die Geschichte eines Mannes, dessen Werdegang unglaublich und unvorstellbar klingt. 

Sie erzählt uns das ganze Leben des fast 90jährigen von Humboldt, schildert seine Erlebnisse, seine Begegnungen, geht auf seine damaligen Freunde und Weggefährten ein und lässt uns so auch an den damaligen Teil der Geschichte teilhaben. Denn von Humboldt wird auch immer wieder von den damaligen Kriegen in Europa eingeholt, auch auf diesen Teil seines Lebens geht Wulf genauestens ein. 

 

Eine Biografie zu rezensieren ist, so viel sei an dieser Stelle gesagt, nicht sehr leicht, denn wenn einem die Geschichte des Protagonisten nicht interessiert, so wird man sicherlich auch keine gute Kritik hinterlassen.

Allerdings kann man bei dem Schreiben einer Biografie - und in dem Fall von Andrea Wulf, auch noch von einem Mann, den sie persönlich nie kennenlernen konnte - einen großen Fehler machen, nämlich wenn man letztlich einen Leser nicht mitreißen kann. Trotz der großartigen Geschichte von Alexander von Humboldt wirkt die Biografie ein bisschen trocken, viel zu viele Ausschweife zu Weggefährten und Freunden, die zweifelsohne zwar viel an seinen Leben teil gehabt haben, ziehen das ganze Buch jedoch sehr in die Länge. Selbst nach dem Tod von Humboldt greift sie nochmals zwei Freunde auf und erzählt deren Geschichte, wo für mich die Biografie eigentlich ein Ende finden sollte. Großer Pluspunkt: Inhaltlich fehlt dem Buch auf jeden Fall nichts.

 

Sicherlich, soviel sei fairerweise auch gesagt, war die Thematik an der sich Andrea Wulf gewagt hat, nicht sehr leicht. Viel Wissen kennen wir eigentlich nur durch Humboldts akribisch notierte Einträge in seinem Tagebuch. Mir selbst hat die Geschichte seines Lebens und Handeln, nebst seinen Errungenschaften weltweit, gefallen, jedoch war das Buch sehr zäh und langatmig. Das es besser geht, zeigt sie mit ihrem Buch "Die Abenteuer des Alexander von Humboldts" (auch bereits rezensiert). Für alle die nicht sehr ins Detail gehen wollen ist dieses absolut empfehlenswert.