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Lara Dearman - Das tote Mädchen vom Strand

 

Die Autorin

 

Lara Dearmann wurde auf der Kanalinsel Guernsey geboren und wuchs dort auf. In ihrem Debütroman „Das Tote Mädchen vom Strand“ bringt sie nicht nur ihren ersten Kriminalroman auf den Markt, sondern verarbeitet dort auch ihre Liebe zu der Insel. Viele Mythen und Sagen fanden dort eine tragende Rolle. Mittlerweile lebt Lara Dearmann mit ihrer Familie in Westchester, New York.

 

 

Worum geht es?

 

Die junge Journalistin Jenny kehrt der Hauptstadt London den Rücken zu und kommt dorthin zurück, wo ihr Leben einst begann: Auf die Insel Guernsey. Dort lebt sie erst einmal bei ihrer verwitweten Mutter und findet einen Job bei der örtlichen Zeitung. Als eines Tages ein totes Mädchen am Strand gefunden wird, geht die Polizei von einem tragischen Unfall oder einen Selbstmord aus. Auch ihr Chefredakteur denkt nicht, dass die Story einen Wert hat und bittet Jenny die Recherchen einzustellen.

 

Doch sie lässt das Schicksal der jungen Frau keine Ruhe und recherchiert auf eigene Faust weiter. Als sie an der Leiche ein seltsames Mal findet, findet sie urplötzlich Verbindungen zu anderen Todesfällen auf der Insel. Sie glaubt nicht mehr an einen Zufall und schnell wird ihr klar, dass auf der Insel ein Mörder umgeht und scheinbar seit mehr als fünfzig Jahren unbemerkt auf der Insel morden konnte. Und dabei scheinen die Legenden und Mythen der Insel einen großen Faktor dabei zu spielen.

Als ein weiteres Mädchen verschwindet, muss Jenny handeln …

 

 

Fazit

 

Lara Dearmann’s Liebe zur Insel und deren Geschichte ich kaum zu verleugnen. Bereits von Anfang an erzählt sie uns von den Straßen, den Bewohnern, der Stille und der Liebe zum Meer aller jener, die seit ihrer Kindheit auf der Insel leben. Und mittendrin ist die Journalistin Jenny, die aufgrund einer gefährlichen Recherche das große London verlassen muss und in die Stadt ihrer Kindheit zurückkehren muss.

Die Geschichte beginnt aufgrund der großen Einleitung über die Insel etwas zäh und viele Kapitel, die immer wieder den Handlungsstrang einer Person unterbrechen, um die Geschichte einer anderen, darunter auch die des Mörders, erzählt. Das Ganze bremst den Lesefluss anfangs doch ziemlich aus. Denn wirklich spannend ist die Einleitung ebenfalls nicht, irgendwie wird man mit den Charakteren erst einmal nicht so richtig warm.

 

Als die Leiche auftaucht beginnt erstmals die Story etwas Fahrt aufzunehmen, es wird spannend als Jenny immer mehr Geheimnisse aufdecken kann und dadurch das Buch erst wirklich zu einem Krimi wird. Denn auf der dann doch kleinen Insel Guernsey scheint ein Mörder zu leben, der zudem seit Jahrzehnten morden kann, ohne, dass ihn jemand bisher entdeckt hatte.

Der Spannungsbogen ist zur Mitte hin ziemlich hoch und steigert sich allmählich immer weiter, wenngleich leider das Buch bereits zu Dreivierteln beendet ist, ohne dem Mörder wirklich dicht auf der Spur zu sein. Und dann wiederum überschlagen sich die Ereignisse, da viele plötzlich dann doch wissen, wer der Mörder ist und – wie sollte es anders sein - ausgerechnet die Journalistin als erste darauf stößt.

 

Es beginnt ein Showdown um Leben und Tod und Jenny muss sich dann noch ihrer größten Angst stellen, bevor das Buch endet und man doch ein wenig überrascht zurückbleibt, weshalb Dearmann zum Ende hin die Luft ausgeht und in Eile die Geschichte zu Ende bringen möchte.

 

Alles in einem ist „Das Tote Mädchen vom Strand“ ein schöner Heimatkrimi für die Insel Guernsey, in deren Ausschmückung der Geschichte sie zudem viele Mythen und Legender der Insel mit eingebaut hat, aber dann doch letzten Endes mich nicht wirklich überzeugen konnte. Für einen Debütroman war er in Ordnung, sollte eine Serie daraus werden, dann muss Dearmann nochmals eine Schippe drauflegen.