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Jonas Winner - Die Party

 

Der Autor

 

Jonas Winner studierte in Deutschland und Frankreich und wuchs in Berlin, Rom und den Vereinigten Staaten auf. Er arbeitete als Fernsehjournalist und schrieb Drehbücher für das deutsche Fernsehen. Mit seinem Self-Publishing-Roman „Berlin Gothic“ gelang ihm endgültig der Durchbruch als Thrillerautor.

 

 

Worum geht es?

 

31. Oktober – Halloween. 30 Jahre nach der letzten Halloween Party im Jahr 1986 möchte Brandon zehn seiner damaligen Jugendfreunde wieder zu einer Revival-Party in das Haus von damals einladen das er mittlerweile nach dem Tod seines Vaters geerbt hatte.

Der Glasbungalow auf einem Felsplateau hoch über den dunklen Wäldern, scheint abermals der ideale Ort für eine Halloweenfeier zu sein. Fernab von modernen Kommunikationskanälen und ohne Handys wollen sie die 80er Jahre wiederaufleben lassen. Doch bereits als der letzte der Gruppe im Haus eintrifft, überschlagen sich die Ereignisse. Brandon der Gastgeber der Party stirbt plötzlich und alles deutet auch einen Unfall hin. Doch als plötzlich die Jalousien herunterfahren und Brandons Stimmer über Lautsprecher ertönt ist ihnen klar, dass es keineswegs ein Unfall war – denn man kann der Party nur entkommen, wenn man der letzte Überlebende ist. Spätestens als der nächste der Gruppe stirbt, wird ihnen bewusst, dass zweifelsohne Brandon allein nicht dafür verantwortlich sein konnte.

Ein weiterer Killer weilt unter ihnen und das gegenseitige Mistrauen hilft keineswegs bei Ruhe zu bewahren. Die Party auf Leben und Tod steht noch am Anfang und sie ist längst noch nicht vorbei …

 

 

Fazit

 

Die Party. Ein Haus, abgelegen und fernab jeglicher Kommunikationsmöglichkeiten. Der Festnetzanschluss funktioniert nicht, die Handys sind abgegeben worden und werden verwahrt. Der Gastgeber ist tot und die Gruppe war das letzte Mal vor mehr als dreißig Jahren im Haus. Und plötzlich scheint der Tod der einzige Ausweg für einen der Partygäste zu sein.

 

Das alles sind die Rahmenbedingungen und die Gegebenheiten für Jonas Winners neuen Roman „Die Party“. Wie bereits bei seinem letzten Roman „Murder Park“ schafft er eine Gruppe in eine Location, bei der es keine Möglichkeit zur Flucht gibt. Verteidigung ist scheinbar ausgeschlossen, bleibt nur noch der Weg nach vorne. Und einige seiner Protagonisten nehmen den Wortlaut Angriff ist die beste Verteidigung dann wohl doch etwas zu wörtlich und der Blutrausch beginnt.

Alle von Winner ausgewählten Charaktere spiegeln so ein bisschen das klischeehafte und typische Klassentreffer-Genre wieder: Eine sind richtig erfolgreich, andere erzählen nicht wirklich was sie gemacht haben und derzeit machen und einige treten auf der Stelle und wissen nicht so recht was sie aus ihrem Leben machen sollen.

 

Wir lernen jeden dieser Charaktere kennen und versuchen uns selbst allmählich ein Bild von der ganzen Situation zu schaffen. Wer war Brandon, warum ist er tot und hat er überhaupt etwas mit den Ereignissen zu tun? Spielt tatsächlich jemand aus der Gruppe ein falsches Spiel – und wenn ja wer? Das Ganze ist ein bisschen als Krimi zum Miträtseln gestaltet und tatsächlich könnte man den Roman auch als einen solchen verstehen, wären die Rätselstunden nicht immer durch brutale und blutige Szenen unterbrochen, die zusammen mit einem von der Außenwelt abgeschnittenen Haus und dessen düsteren und beklemmende Aura, gänzlich den Thriller in die Geschichte bringen.

 

Doch wie ist die Geschichte selbst? Schafft es Jonas Winner das Klischeehafte gut herüberzubringen? Ich meine ja. Zwar ist die Story irgendwann ziemlich durchschaubar, weil viele Charaktere genau so handeln, wie selbstverständlich keiner von uns handeln würde (sicher?). Ein paar typische Szenen aus einem Horrorfilm hat sich auch Winner ein bisschen abgeguckt, dessen Strang auch seine Protagonisten ein bisschen folgen müssen, damit die Gruppe letztlich das wird, was der Killer erwartet: getrennt und aufgescheucht.

 

Was das Ende betrifft, so bekommen der Spannungsbogen plötzlich einen ziemlichen Riss, denn zum Ende hin, müssen so viele Geschehnisse von damals und heute zusammengeknüpft und gelüftet werden, dass einem als Leser doch ziemlich schwindelig werden kann, sichtlich in Eile versucht man das Geheimnis zu lüften, dass es dann zum Ende hin ein bisschen unglaubwürdig wirkt.

 

Aber das ist meine persönliche Meinung und wer sich selbst davon ein Bild machen möchte, der benötigte eine Eintrittskarte zur Party. Schaut nach, vielleicht liegt diese bereits in Eurem Briefkasten?