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Douglas Preston - Die Stadt des Affengottes

 

Der Autor

 

Douglas Preston, geboren 1956, feierte 1994 mit seinem Roman Jennie sein Debüt als Schriftsteller. Er studierte in Claremont unter anderem Mathematik, Biologie, Physik und Chemie, ehe er sich letzten Endes für die englische Literatur entschied und darin graduierte. Er schreibt neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller auch regelmäßig Artikel für Harper’s, The Atlantic und den National Geographic.

 

 

Worum geht es?

 

„Die Stadt des Affengottes“ oder auch unter dem Namen „Die weiße Stadt“ ist eine sagenumwobene verschollene Stadt einer unbekannten Zivilisation in den Regelwäldern Honduras. Viele Abenteurer behaupten die Stadt bereits entdeckt zu haben, doch alle Erzählungen erwiesen sich als haltlos. Douglas Preston bekommt eines Tages mehr oder weniger per Zufall die Chance, an einer Expedition teilzunehmen, deren Ziel es ist, eben jene verlorene Stadt zu finden.

Dank modernster Lastertechnik aus den Vereinigten Staaten, schaffen sie es, trotz vieler Hürden bei der Genehmigungserteilung in Honduras, einem Land, das noch immer von Drogenhandel und Korruption geprägt ist, das vermeintliche Gebiet per Flugzeug zu scannen und zu kartografieren. Und tatsächlich entpuppt sich die tagelange Arbeit als Erfolg. Seltsame Unebenheiten unterhalb des wohl dichtesten und noch fast gänzlich unerforschten Regenwaldes machen Hoffnung.

Und nach weiteren zwei Jahren Vorbereitungsphasen darf Douglas Preston endlich als Reporter des National Geographic mit auf die Entdeckungsreise durch den Urwald. Zusammen mit einem groß zusammengestellten Team begibt er sich auf die Suche nach der Stadt des Affengottes und deren Relikte einer vergessenen Zivilisation. Doch der Erfolg hat auch einen Preis. Denn plötzlich wird aus einem Abenteurer ein Weltlauf gegen die Zeit und das eigene Leben.

 

 

Fazit

 

Unvergessen sind sicherlich vielen die Filme des Indiana Jones, als uns Steven Spielberg mit Harrison Ford, eben jene archäologischen Abenteuer zusammen mit Peitsche und Hut ins Wohnzimmer brachte. Die Archäologie des 21. Jahrhundert gestaltet sich da schon etwas schwieriger. Douglas Preston erfährt durch seine Recherche und die Teilnahme an der Expedition, womit die heutigen Wissenschaftler zu kämpfen haben: Rivalisierende Drogenclans, Korruption in den höchsten Kreisen, Hochstapler, Grabräuber und -schänder und vor allem eines: langatmige Verhandlungen über Genehmigungen, ohne derer an einen Beginn gar nicht zu denken wäre.

 

Doch in dem Buch geht es nicht nur um die Suche nach der Stadt selbst, sondern er versucht auch die Leser auf ein Thema zu sensibilisieren, das bei uns immer wieder in Vergessenheit gerät – wie vergänglich der Regenwald doch ist. Eine Flora und Fauna die kurz vor der endgültigen Zerstörung durch Waldrodungen steht. Denn in einem der ärmsten Länder der Welt wie Honduras, eben jenem Land in dem die Expedition stattfinden soll, kämpfen die Leute noch immer mit den verheerenden Zerstörungen des Hurrikans.

 

Preston erzählt uns die Geschichte des kleinen Landes, im 15. Jahrhundert geprägt von den Invasoren der Spanischen Seefahrer, die es schafften fast einen ganzen Kontinent auszurotten. Krankheiten, Sklaverei und Kriege, als das dezimierte die damaligen Eingeborenen fast gen Null. Umso erstaunlicher, dass es wohl eine Zivilisation - für uns gänzlich unbekannt und undokumentiert - neben den Mayas leben konnte, ehe sie plötzlich von der Bildfläche verschwanden.

 

Zusammen mit dem ihm zur Verfügung gestellten Team schafft es Preston tatsächlich, neben den giftigsten Schlangen der Welt zu schlafen, Jaguaren aus dem Weg zu gehen, Insekten aller Art zu meiden und die fast tagelangen Regengüsse zu ertragen, um dann endlich am Ziel zu sein : Der Stadt des Affengottes, die weiße Stadt.

 

Jedoch am Ende der Expedition stellt er fest, dass er und seine Kameraden einen sehr hohen Preis dafür bezahlen mussten, denn einer Legende zufolge liegt auf der Stadt ein Fluch. Und eben jener scheint die Abenteurer befallen zu haben, denn plötzlich geht es um Leben und Tod.

 

Die Stadt des Affengottes ist eine moderne Abenteuerreportage in den tiefen der Regenwälder, spannend und lehrreich zugleich, grandios verfasst und vor allem gänzlich ungestellt, es zeigt uns, dass wir unser Weltall besser kennen, als die Erde auf der wir leben und der Schutz unserer Natur wichtiger denn je ist.