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Petra Hammesfahr - Der Schatten

 

Der Autor

 

Das Buch „Der stille Herr Genardy“ machte Petra Hammesfahr bekannt und wurde ein Bestseller. Seitdem gehört sie zu einen der größten Spannungsautorin der Gegenwart. Sie veröffentlichte viele Bücher und erhielt einige Auszeichnungen. Ihr Buch „Die Sünderin“ wurde sogar als „The Sinner“ auf Netflix als Serie verfilmt.

 

 

Worum geht es?

 

Die Filmproduzentin Stella Helling steht plötzlich mit dem Rücken zur Wand. Sie trinkt zu viel, stürzt dadurch immer wieder ab, ist mit der Pflege ihres behinderten Kindes maßlos überfordert und wäre das nicht schon zu viel, hat sie es zudem noch mit der Schwiegermutter ihres Mannes nicht gerade leicht. All das lässt sie immer tiefer abstürzen und nur ihr Mann Heiner, von Beruf Polizeikommissar, hält noch zu ihr.

 

Doch als eines Nachts, als sie sich ihren größten Filmerfolg „Der Schatten mit den Mörderaugen“ nochmals an-sieht, bei der ein oder anderen Flasche Rotwein einschläft und währenddessen ihre Schwiegermutter im Badezimmer ermordet wird, löst sich allmählich sein Verständnis. Denn alles was Stella zur Aufklärung beitragen kann, ist ihre Aussage zum Mörder. Es war ein schwarzer Schatten mit grünen Augen“. Klar, dass keiner der Polizei ihr diese Ausführung abkauft, zudem sie mehr als drei Promille angetroffen wurde. Doch wer ist wirklich der Täter und vor allem, wo ist ihre Tochter?

 

 

Fazit

 

Eines vorweg. Bei „der Schatten“ handelt es sich keineswegs um einen neuen Roman von Petra Hammesfahr, sondern wurde dieser im Diana Verlag der Verlagsgruppe Randomhouse nach nunmehr über 13 Jahren in einer erweiterten Auflage neu verlegt.

Beginnen wir mit der großen Diskussion. Denn wer das Buch vielleicht schon kennt, es gelesen hat oder sich die mittlerweile vielen Rezensionen dazu ansieht, der wird vielleicht nicht wirklich verstehen, warum gerade „der Schatten“ eine Neuauflage notwendig hatte.

 

Beginnen wir am Anfang. Wir steigen ein in eine Geschichte, die von Einbrüchen, Unfällen und viele anderen Geschehnissen der Vergangenheit beginnt. Wir lernen Stella Helling kennen, die bereits schon zu Beginn des Buches den Mord an ihrer Schwiegermutter erleben muss. Wenngleich nicht unbedingt nüchtern. Die Aussage zum Mörder verspricht große Spannung. Soweit so gut. Was dann allerdings mit der Geschichte passiert ist irgendwie nicht nachvollziehbar. Petra Hammesfahr beginnt mit Übergängen zwischen der Vergangenheit und Gegenwart, der ihr zu keiner Zeit wirklich gelingen mag. Diese sind schwer nachzuvollziehen, viel zu viele Namen von Personen, die irgendwie etwas miteinander zu tun haben oder aber nicht, gesellen sich zu den Hauptprotagonisten dazu. Und bereits nach fast 60 Seiten hat sicherlich auch der letzte Leser den sprichwörtlich roten Faden verloren, dieser riss in einer Story, die mit so monotonen und anspruchslosen Dialogen gespickt ist, bei der es wirklich zu keiner Zeit einen Moment gibt, bei dem wir von einem gewissen Spannungsbogen reden können.

 

Die Phantasie des Lesers wird zu keinem Zeitpunkt geweckt, alles wird bis ins kleinste Detail erklärt, als würden wir in einem dunklen Klassenzimmer sitzen, bei der uns der Lehrer den ganzen Schultag über erklärt, warum der Raum jetzt dunkel ist. Die Frage die man sich stellen muss ist: Worum geht es in der Geschichte eigentlich? Was ist das eigentliche Ziel dieses Romans? Geht es um die tote Schwiegermutter? Um Stellas Vergangenheit, wie sie einst einen erfolgreichen Film drehte oder um Heiner, ihren Mann, der die Schriftstellerin zu Stellas Erfolgsfilms irgendwie persönlich aus der Vergangenheit kennt. Und was ist mit den Jungs die vor unzähligen Jahrzehnten bei einem Mofaunfall starben?

Die Geschichte verschachtelt sich immer mehr, es gibt Ausschweifungen bei denen keiner weiß, ob diese für eine weitere Handlung notwendig sind und überhaupt einen tieferen Sinn haben. Die große Frage die ich mir selbst stelle ist doch die, dass nach mittlerweile fast 350 von insgesamt 639 Seiten, sich niemand wirklich dafür interessiert, dass das Baby von Stella und Heiner seit der Mordnacht verschwunden ist? Was mir dann die letzte Hoffnung an einen überzeugenden Roman endgültig geraubt hat.

 

Ich mag hier in ihren Augen vielleicht ziemlich hart in die Rezension gehen, so gibt es sicherlich den ein oder anderen Leser, der dieses Buch mag, überzeugend fand und daraus tatsächlich einen Bestseller liest, der die Geschichte die hier vermittelt und erzählt werden sollte, versteht und nachvollziehen kann und der darf meine Rezension gerne überlesen. Doch möchte ich es in gleichem Zuge nicht unerwähnt lassen, dass ich bereits einige andere Romane von Petra Hammesfahr mit großartiger Begeisterung gelesen habe, die mich vollkommen über-zeugt hatten. Doch was sie jedoch zu diesem Buch bewegt hat, scheint mir schleierhaft.

 

Ob das Ende der Geschichte die Rettung ist? Finden Sie es heraus, wenn sie es schaffen durchzuhalten.