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Eugen E. Hüsler - Geisterhäuser

 

Die Autoren

 

Stefan Hefele arbeitet seit 2010 als Abenteuer- und Landschaftsfotograf und hat bereits einige seiner Buchprojekte publiziert. Er arbeitet in Kooperation mit GEO, hat eine eigene Fototapetenkollektion bei Komar und seine Fotografien entstehen in den unterschiedlichsten Klimazonen unseres Planeten. Durch seine gefühlsbetonten und authentischen Bilder bringt er uns die Natur ein Stück näher. Hefele lebt mit seiner Familie in Bayrisch-Schwaben.

 

Eugen E. Hüsler, geboren in der Schweiz in Zürich veröffentlichte bisher weit mehr als 100 verschieden Reise-, Wander- und Klettersteigführer, sowie einige Bildbände. Seit bereits 40 Jahren ist er in den Alpen unterwegs und legt sein Augenmerk immer auf die aktuellen Entwicklungen im Bergtourismus. Mit seiner Ehefrau lebt er in Oberbayern.

 

 

Worum geht es?

 

Die Alpen. Mitteleuropas größter und ausgedehntester Bergkamm. 1.200 Kilometer lang erstrecken sie sich durch acht Ländern vom Ligurischen Meer bis zum Pannonischen Becken. Mit einer Höhe von 4.810 Metern erreicht sie mit dem Gipfel des Mont Blanc ihren Höchsten Punkt.

Und doch sind die Alpen mehr als nur Berge, einst von Hannibal auf Elefanten überquert, von Goethe poetisch bereist und mit Ötzi, einer mehr als 5.000 Jahre alten Gletschermumie, besitzen sie den wohl weltweit berühmtesten Bewohner.

Und doch waren die Alpen nicht nur einfach eine Bergkette, die den Norden Europas vom Süden trennte, sondern vor allem eines: ein Lebensraum der Menschen.

 

Doch nichts ist beständiger als der Wandel. Aus aufblühenden Industriellen Gebieten, erfolgreichem Bergbau, vielen militärischen Anlagen und die Wohnvillen der besonderen Art wurden Ruinen. Von den Menschen verlassen und vergessen, holt sich nun die Natur das zurück was einst ihr gehörte.

 

Stefan Hefele und Eugen E. Hüsler zeigen uns in ihrem Bildband „Geisterhäuser – Verlassene Orte in den Alpen“ eben jene Orte, die einst von Menschen besiedelt, aber nun fast in Vergessenheit geraten sind.

 

 

Fazit

 

Eindrucksvolle und authentische Bilder, ein Spiel von Licht und Schatten, das alles finden wir in dem Bildband „Geisterhäuser – Verlassene Orte in den Alpen“. Der Band beginnt selbst mit einer Einleitung, ehe wir staunen können, über Gebäude, die wir sicherlich nicht in der Natur der Berge erwartet hätten. Über Militärische Anlagen, Bunker, Industriegebäude, Wohn- und Hotelkomplexe, bis hin zum italienischen Las Vegas und einer ganzen Stadt ohne Einwohner – wir finden uns wieder in Orten der Stille, die einst bewohnt und belebt wurden und bei denen man glaubt die Natur wachsen zu hören, um sich zu holen, was einst ihr gehört. Mit realistischen Bildern, die vor allem nicht gestellt sind, meinen wir uns selbst in einem dieser Gebäude zu befinden.

 

Doch wenngleich auch viele der sogenannten Lost Places in den Alpen mittlerweile dem Vandalismus ausgesetzt sind, so finden wir dennoch viele Gebäude vor, die so geblieben sind wie die Menschen sie einst verlassen hatten. Und warum der Bildband Geisterhäuser betitelt wurde, erklärt sich spätestens dann, wenn uns die beiden Autoren noch die Geschichte der vielen Ruinen erzählen, eindrucksvoll, kurz und knapp, bringen sie uns nach der Betrachtung immer wieder in die Gegenwart zurück um uns letztlich zu erzählen, weshalb genau dieser Ort so faszinierend ist. Geisterstädte ohne einen einzigen Bewohner, ein Kirchturm umgeben von Wasser und einer Villa, bei der man sich erzählt, dass der letzte Bewohner nie ausgezogen sei – oder wie sonst erklärt man sich im Ort, dass man manchmal noch immer Töne der italienischen Nationalhymne auf dem Klavier hört.

 

Dass viele der Bauten jenseits der deutschen Staatsgrenze liegen, zeigt, dass vor allem in Italien sich viele nicht an dem alten Gebäude stören, zeugen sie doch vom Wandel der Zeit.

Alles in einem ist der Bildband ein grandioses Werk, dass uns eindrucksvoll zeigt, was der Mensch einst geschaffen hat, welche Bauten er errichtet hatte, immer in der Hoffnung für die Nachwelt zu sein. Und doch, wenngleich sie mittlerweile verlassen, zerstört oder verfallen sind, so sind sie nicht vergessen, wie uns nun der Bildband zeigt, sondern zeugen von einer anderen unbeschreiblichen Aura, die wir nun zu Gesicht bekommen.

 

Schöne Bilder, tolle Geschichten und eine gute, abwechslungsreiche Mischung machen das Buch absolut empfehlenswert. Zusammengefasst haben wir 240 Seiten und ca. 250 Abbildungen in einem Hardcover mit Schutzumschlag von 26,8 x 28,9cm.